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Wien – Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist strikt gegen die im Raum stehenden Schließungen von Spitälern der Unfallversicherung AUVA. "Ich werde alles daran setzen, dass diese Standorte in Wien erhalten bleiben", betonte er am Rande einer Pressekonferenz am Montag.

Sowohl das Lorenz-Böhler-Spital als auch das Meidlinger Unfallkrankenhaus hätten sich im Laufe der Jahrzehnte eine unglaubliche Expertise angeeignet. "Von daher habe ich völliges Unverständnis dafür, dass es eine solche Diskussion überhaupt gibt", sagte Ludwig.

Sparvorschläge seien "Überlegungen"

Laut einem internen Sparpapier der AUVA, das am Wochenende für Aufsehen sorgte, soll das Lorenz-Böhler-Spital gemeinsam mit dem Reha-Zentraum Weißer Hof in Klosterneuburg zum Zentrum Meidling zusammengefasst werden. In der AUVA war man um Beruhigung bemüht. Es gebe noch gar kein abgeschlossenes Konzept, Überlegungen würden in alle möglichen Richtungen angestellt.

Hintergrund ist, dass die Regierung von der Unfallversicherung Einsparungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro erwartet. Schafft die AUVA dies nicht, soll sie aufgelöst und ihre Aufgaben in andere Kassen übertragen werden. Bis Ende August soll ein Sparkonzept stehen.

Christgewerkschafter zeigen Hartinger "rote Karte"

Auch die Wiener Christgewerkschafter zeigen Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) die "rote Karte". Der Vorsitzende der FCG-Fraktion in der Wiener Arbeiterkammer, Fritz Pöltl, meinte am Montag, Hartinger-Klein habe sich für den Job als Sozialministerin "disqualifiziert". Die Ministerin habe "mehrmals wissentlich die Unwahrheit gesagt und fachlich völlig falsche Aussagen getroffen."

"Ihren ständigen Beteuerungen, dass es zu keinen Spitalssperren kommen wird und die medizinische Versorgung der Unfallopfer nicht gefährdet sei, kann man einfach nicht mehr trauen", kritisiert Pöltl. (APA, 16.7.2018)