Die Eisenaualmrunde ist ein Bike-Klassiker mit (meist) geringen technischen Anforderungen.

Foto: Thomas Neuhold

Bei der Querung des Ackergraben kann man sich nach starken Regenfällen schon einmal nasse Füsse holen.

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Die Kienbergerhütte auf der Eisenaualm: Beliebter Rastplatz mit feinem Most.

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Der Wirt von der Kienbergerhütte auf der Eisenaualm verfolgt auch eine agrarpolitische Agenda.

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Für manche Schönheit steigt man gerne vom Radl: Wollgras im Hochmoor Richtung Schwarzensee.

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Es ist ein Gebot der Vorsicht und der Höflichkeit, bei Urteilen über bereiste Landschaften Superlative höchst sparsam, oder besser nie zu verwenden. Zum einen, weil Bezeichnungen wie "die schönste Landschaft" oder Ähnliches gegenüber anderen Gegenden oft sehr ungerecht sind; zum anderen, weil das Urteil beim Leser oder der Leserin aufgrund anderer persönlicher Eindrücke und Erfahrungen oft nicht auf Zustimmung stößt.

Beim Salzkammergut, das sich drei Bundesländer teilen, bleibt der Superlativ freilich fast immer unwidersprochen. Die Kombination aus Bergen, Seen, Kulturlandschaft mit mehrheitlich kleinteilig strukturierter touristischer Infrastruktur ist selten anderswo so geballt wie hier.

Idealtypische Alm-Tour

Eine Radtour über die Eisenauer-Alm im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich zwischen Mond- und Attersee verkörpert geradezu idealtypisch alles, was das Salzkammergut ausmacht: kühle, erfrischende Seen, grüne Almmatten mit steilem Fels als Kulisse, dazu gemütliche Wirtshäuser und Almhütten. Ach ja: Gut ausgeschildert ist die Route obendrein.

Ein Geheimtipp ist die Eisenauer-Runde natürlich nicht. Eher schon ein gut frequentierter Genuss-Klassiker, den man besser wochentags fährt als an schönen Wochenenden. 650 Höhenmeter sind für moderat Trainierte auch ohne E-Bike machbar.

Immer im Uhrzeigersinn

Extreme gibt es hier wenig, auch wenn die Abfahrt von der Eisenau Richtung Scharfling so steil ist, dass man besser den Sattel niedriger stellt. Hier ist schon mancher kopfüber abgestiegen. Deshalb sollte man die Runde auch tunlichst im Uhrzeigersinn fahren (egal welcher Ausgangspunkt), sonst heißt es das Bike schieben. Wer die Variante über den Ackergraben retour fährt, hat auch ein kurzes Trailstück dabei, technisch schwächere Fahrer werden von den groben Flusssteinen hier meist zum Absteigen genötigt.

Wer die Runde – egal in welcher Kombinationsmöglichkeit – fährt, dabei auch auf den einen oder anderen gespritzten Most samt Schmalzbrot einkehrt und sich auch einen Schwumm in einem der Seen gönnt, kann schon gut und gerne einen ganzen Tag vertrödeln. Ein bisserl ruhiger darf man es an einem heißen Sommertag ja dann doch angehen. (Thomas Neuhold, 20.7.2018)