Unser Reporter im Nudistenbeisl – für Nichtwiener: Das ist die Gaststätte im FKK-Bereich des Gänsehäufels, eines Strandbads in (sic!) der Alten Donau – berichtet, dass es der österreichischen Freikörperkultur eh gutgeht. Jünger wird sie aber auch nicht, und damit ist gemeint: So wirklich viele Junge, etwa in Form von Familien, die zum Nacktbaden strömen, wachsen nicht nach. Während sich die Alten die famosen Eiernockerln des Nudistenbeisls nackert schmecken lassen, gehen Kinder und Enkelkinder züchtig bekleidet woandershin.

Da Trends noch immer etwas verspätet in Österreich ankommen, könnte sich das aber auch wieder ändern. Aus Belgien etwa hören wir die gute Nachricht, dass der bisher einzige Nudistenstrand des Landes zu klein geworden ist. Die Belgische Naturismus-Föderation erfreut sich großen Zulaufs und hat jetzt 8200 zahlende Mitglieder: Wenn die gleichzeitig auf den 400 Metern Strand in Bredene auftauchen, wird's eng. Folgerichtig begab man sich auf die Suche nach einem zweiten schönen Plätzchen und wurde nahe Westende fündig.

Dort bläst den organisierten FKKlern jedoch jetzt kalter Wind entgegen: Nicht der Zustand ihrer Unbekleidetheit, ihre "Nebenaktivitäten" sind das Problem. Da schlagen sich offenbar so viele Naturisten paarweise in die Dünen, dass die dort nistende Haubenlerche gestört wird. Naturschützer gegen Naturisten, Vogelschutz gegen ... naja, lassen wir das. (Gudrun Harrer, 24.7.2018)