Foto: Dietmar Tollerian

Musicaldarstellerin Hanna Kastner lebt in einer neugebauten Wohnung in Linz nur zwei Minuten von ihrer Arbeitsstelle entfernt. In ihrer Freizeit verschönert sie gern die alten Möbel ihrer Eltern.

"Durch meinen Beruf führe ich ein Nomadenleben. Wenn ich zum ersten Mal in eine Stadt komme, suche ich mir nicht immer gleich eine neue Wohnung. Als ich vor einem Jahr wieder zurück nach Linz gezogen bin, wo ich ursprünglich herkomme, bin ich zuerst wieder bei meinen Eltern eingezogen, also nach elf Jahren wieder zurück nach Hause. Das war schon sehr spannend.

Hanna Kastner ist nach vielen Jahren für ein Engagement in ihre Heimat Linz zurückgekehrt. Bei Möbeln steht sie auf die Do-it-yourself-Methode, ihren Esstisch hat sie selbst gestrichen.
Foto: Dietmar Tollerian

Meine Eltern sind cool, es hat auch wunderbar funktioniert. Aber mit fast 30 ist es dann doch anders, als es als Kind oder Teenager ist. Meine Eltern waren ja schon daran gewöhnt, allein zu leben. Nachdem mein Vertrag in Linz verlängert wurde, habe ich aber beschlossen, dass ich meinen eigenen Raum brauche. Und so habe ich eine Wohnung gesucht und die hier gefunden.

Seit Februar wohne ich nun hier. Das Haus wurde ganz neu gebaut, das taugt mir sehr. Die Gegend hatte ich schon länger ins Auge gefasst, weil meine Arbeit gleich um die Ecke liegt. Nur zwei Minuten brauche ich ins Musiktheater. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich ein ganz modernes Haus, das gerade gebaut wird. Dieser Ausblick erinnert mich ein bisschen an London. Mittlerweile habe ich mich auch total eingelebt. Das ist der Ort, an den ich denke, wenn ich das Wort "Zuhause" höre. Gerade weil mein Beruf sehr aktiv ist und ich auch in meiner Freizeit meistens Sport mache oder irgendwo mit Freunden unterwegs bin, sitze ich dann, wenn ich schon mal zu Hause bin, sehr gerne einfach auf der Couch. Am Schreibtisch arbeite ich und mache meine Listen. Ich bin eine fleißige To-do-Listen-Schreiberin.

In der Küche bin ich auch oft, weil ich sehr gerne koche. Ich hätte gerne auch mal ein eigenes Restaurant. Das würde mir sehr gefallen. Mal schauen, ob das jemals was wird. Viele sagen ja, die Gastro sei genau so schwierig wie die Kunst.

Prinzipiell habe ich sehr gerne Besuch. Das dauert ja am Anfang immer ein bisschen, wenn man irgendwo neu einzieht. Jetzt, wo hier aber alles fertig ist – meine letzten Errungenschaften sind mein Balkontisch und die Kräuter draußen – bin ich auch hier in der Wohnung bereit für Gäste. Beim Wohnen generell ist mir wichtig, dass es hell ist. Deshalb mag ich auch den Balkon und das große Fenster sehr gerne. Leider ist die Wohnung sehr warm. Eigentlich müsste man um die Nachmittagszeit die Jalousien herunterlassen, weil es sonst zu heiß wird. Aber ich mag es einfach nicht, wenn es dunkel ist. Deshalb bin ich oft viel zu leicht angezogen, weil mir in der Wohnung so warm ist. Unten auf der Straße merke ich dann erst, dass es eigentlich kälter ist.

Die Wohnung ist zwar nicht groß, aber ich brauche immer Platz am Boden. Ich mag es nicht, wenn alles vollgestellt ist. Zu den Möbeln ist zu sagen: Ich richte wahnsinnig gerne ein, das ist mein großes Hobby. Ich schau gerne im Internet Stücke an, die mir gefallen. Oder ich suche sonst wo Möbel zusammen. Die Sessel beim Esstisch sind aus einem Pfarrheim. Ich reise auch sehr gerne, und da nehme ich immer etwas mit. Ich habe zum Beispiel Bilder aus Florenz und Amsterdam.

Insgesamt ist mein Einrichtungsstil sehr skandinavisch, gemischt mit alten Stücken. Die gestalte ich auch gerne selbst um. Ich bin auf die Idee gekommen, die alten Möbel meiner Eltern zu streichen. Den Tisch habe ich beispielsweise selbst angemalt, und auch im Schlafzimmer steht noch eine mintfarbene Kommode. Die habe ich gestrichen und dann zusätzlich mit Schleifpapier noch auf "Shabby Chic" gemacht, darauf bin ich sehr stolz. Am Ende hatte ich damit viel mehr Freude als mit gekauften Möbeln." (30.7.2018)