Wien/Brüssel – Seit Ende 2008 sind EU-Kriegsschiffe vor Somalia auf der Jagd nach Piraten. Am Montag beschloss der Rat nun, die EU-Mission Atalanta bis Ende 2020 zu verlängern. Zudem soll das Hauptquartier der EU Seestreitkräfte (EU NAVFOR) vom britischen Northwood nach Rota in Spanien, die Planungs- und Koordinierungsstelle (MSCHOA) mit 29. März 2019 ins französische Brest verlegt werden.

Außerdem ernannte der Rat den spanischen Vizeadmiral Antonio Martorell zum neuen Befehlshaber der EU-Operation. Martorell soll ebenfalls am 29. März die Nachfolge von Generalmajor Charlie Stickland antreten.

Brexit

Die Verlegung der Einsatzzentrale und die Neubesetzung des Befehlshabers seien eine direkte Folge der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, teilte der Rat am Montag mit. Die Kosten hierfür würden für 2019 und 2020 zusammen etwa 11,78 Millionen Euro betragen.

Die EU-Mission vor der Küste Somalias stützt sich auf mehrere UN-Resolutionen zur Piraterie. Das Horn von Afrika galt lange als gefährlichster Seeweg der Welt. Das Mandat von Atalanta umfasst auch den Schutz von Schiffen des Welternährungsprogramms (WFP) und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom), aber bei Bedarf auch von Handelsschiffen. (APA, 30.7.2018)