Unzensuriert.at publiziert nun auf Englisch. Das schmeckt nicht allen Nutzern.

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Die FPÖ-nahe Plattform unzensuriert.at bietet nun englischsprachige Texte an. Das sei "eine Ergänzung für die zunehmende Zahl an internationalen Lesern", erklärte Geschäftsführer Walter Asperl dem STANDARD. Dem Stammpublikum schmeckt das nicht besonders, wenn man nach den Kommentaren auf der Plattform geht. Dort wurden die "Unzensuriert"-Macher teils wüst beschimpft. "Wem soll hier gehuldigt werden?", fragt etwa ein User.

"Noch zu retten?"

Ein anderer will wissen, ob unzensuriert.at "noch zu retten sei": "Ist das das Ergebnis von Tückisch-Blau?" Die Publikation "kriecht der englischen Sprache in den Hintern", beschwert sich ein weiterer Stammposter; einen anderen erinnert der englischsprachige Teil im ORF-"Mittagsjournal" daran, dass Österreich "noch immer eine Besatzungszone" sei, wenngleich die englischsprachigen Artikel bei unzensuriert.at "keine Besatzungspropaganda" seien, wie er in seinem rechtsextremen Duktus kommentiert.

Kommentarfunktion deaktiviert

Mittlerweile hat unzensuriert.at die Kommentarfunktion bei fast allen englischsprachigen Artikeln deaktiviert. Ältere Postings wurden gelöscht, sie sind aber noch im Google-Webcache abrufbar. Auf eine Anfrage, warum die Artikel nicht mehr kommentiert werden könnte, gab unzensuriert.at an, dass man bei diesen Texten genauso wie zu anderen Artikeln Postings absetzen könne.

Mehrere Texte auf Englisch

Auf unzensuriert.at sind inzwischen zehn Artikel auf Englisch abrufbar. Sie beschäftigen sich mit den typischen Themen der Seite – etwa mit gewalttätigen Asylwerbern und Schleppern. Die Plattform kann auf Englisch ein europaweites Publikum ansprechen, der Start der englischsprachigen Artikel kurz vor der EU-Wahl im Mai 2019 dürfte kein Zufall sein. (fsc, 7.8.2018)