Wien – Die gute Nachricht: Beim als Hochrisikospiel eingestuften Match Rapid gegen Slovan Bratislava kam es im Allianz-Stadion in Wien-Hütteldorf zu keinen gröberen Zwischenfällen. Einzig ein Transparent des Rapid-Anhangs, das die Wappen von Slovan und Austria Wien mit dem Satz "We hate Homos" (Wir hassen Homos) kombinierte, sorgte für Aufregung.

Die schlechte Nachricht: Im Rest von Wien sorgten die teilweise rechtsextremen Slovan-Unterstützer für ziemliche Schwierigkeiten. Eine Polizistin brach sich laut Pressesprecherin Irina Steirer das Schienbein, eine weitere Beamtin wurde offenbar durch Pfefferspray verletzt. Nachdem sich die ÖBB geweigert hatte, die Besucher per Sonderzug nach Wien zu bringen, machten sich die Gruppen auf eigene Faust auf den Weg. Bereits am Grenzübergang Berg beschlagnahmten Polizisten zahlreiche verbotene Gegenstände, zehn Slowaken wurde die Einreise verweigert.

U-Bahn-Betrieb eingestellt

Die Angekommenen trafen sich in Wien-Oberlaa, um 18.45 Uhr kam es dort zur ersten Festnahme wegen "aggressiven Verhaltens". Rund 600 Personen machten sich dann auf zur U-Bahn-Fahrt nach Hütteldorf, die bereits nach der U4-Station Schönbrunn endete. Zumindest eine Tür wurde aufgerissen – ob zuvor die Notbremse betätigt wurde, ist unklar. Augenzeugen berichteten, dass die Slowaken die einschreitende Polizei mit Sprechchören à la "Rassist – Faschist – Hooligan" bedachten. Mitten unter den Anhängern befand sich demnach ein Vorsänger der führenden Austria-Wien-Fangruppe Fanatics.

Beamte holten die Passagiere aus dem Zug, der U-Bahn-Betrieb musste auf einem Teilstück eingestellt werden. Bei einem Tankstellenshop in der Linzer Straße stahlen Slovan-Anhänger dann Waren im Wert von mehreren Hundert Euro. Die Reaktion der Exekutive: Ecke Ameisgasse stoppte sie den Marsch und nahm von 480 Personen die Personalien auf. Bisher gab es eine Anzeige nach dem Strafrecht, die Zahl dürfte deutlich steigen. (red, 17.8.2018)