Wahlkämpfer Heinz-Christian Strache – derzeit etwas schwächer als bei der Wahl im vergangenen Herbst

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Linz – Würde jetzt ein neuer Nationalrat gewählt – und nicht erst wie vorgesehen in vier Jahren –, dann würden die ÖVP mit 33 Prozent (plus 1,5 Prozentpunkte) und die SPÖ mit 28 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte) leicht besser, die FPÖ mit 23 Prozent (minus drei Prozentpunkte) leicht schwächer abschneiden als bei der Nationalratswahl im vergangenen Herbst.

Das geht aus der in der Vorwoche durchgeführten Market-Umfrage für den STANDARD (n=800) hervor. "Die Verschiebungen sind nicht sehr deutlich, die Reihenfolge der Parteien an der Spitze ist unverändert – auffallend ist allerdings, dass die Grünen mit sechs Prozent wieder etwas besser dastehen und ins Parlament kämen, die Liste Pilz mit zwei Prozent dagegen draußen wäre", analysiert Market-Chef Werner Beutelmeyer. Den Neos traut er sieben Prozent, gut eineinhalb Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, zu.

Zarte grüne Hoffnung

Market wiederholte zu den Grünen zwei Fragen, die schon kurz nach der Wahl gestellt wurden: Ob es gut oder schlecht für die Politik im Land ist, dass die Grünen nicht mehr im Parlament sind (29 Prozent finden es gut, 32 Prozent schlecht) und ob das Ausscheiden der Grünen aus dem Nationalrat das Ende der Grünen auf Bundesebene sei. Darauf sagten 41 Prozent, dass sie einen Wiedereinzug der Grünen bei der nächsten Wahl erwarten, 39 Prozent glauben nicht daran. Diese Ergebnisse sind seit dem November des Vorjahres nahezu unverändert. Und, wie gesagt: Es stehen keine Neuwahlen an.

63 Prozent glauben auch, dass die türkis-blaue Regierung fünf Jahre halten wird. Zum Vergleich: Im Dezember 2013 haben nur 46 Prozent erwartet, dass die rot-schwarze Zusammenarbeit (damals unter Werner Faymann von der SPÖ und Michael Spindelegger von der ÖVP) fünf Jahre dauern wird. Sie war dann tatsächlich im Vorjahr nach weniger als vier Jahren vorbei. (Conrad Seidl, 27.8.2018)