Die Spitze der deutschen Unionsfraktion will die Pläne zum Ausbau der Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) mit einem eigenen KI-Campus vorantreiben. Deutschland habe beste Voraussetzungen, in der nächsten Stufe der Künstlichen Intelligenz vorne mitzumischen, wenn es darum gehe, etwa Maschinen und Roboter anzulernen, sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) in Berlin.

Er meinte, Deutschland sei wegen seiner besonderen Stärken etwa im Maschinenbau für KI-Entwicklungen in diesem Bereich prädestiniert. Um den internationalen Wettbewerb in der Künstlichen Intelligenz gewinnen zu können, sei es nötig, mit Hilfe einer Industriepolitik ähnlich wie in China oder den USA etwa einen KI-Campus in einer der großen Regionen Deutschlands anzusiedeln, sagte Kauder. Es müssten etwa zwei Milliarden Euro in die Hand genommen werden, "um so einen Startschuss für Künstliche Intelligenz" zu geben. Im Etat für Forschung und Bildung gebe es Möglichkeiten für ein solches Projekt.

Konzentrierte Kompetenz

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, um Forschungserfolge in diesem Industriezweig zu ermöglichen, sei es der richtige Weg, Forschungskompetenz an einem Ort in Deutschland zu konzentrieren. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag heißt es, die Regierung wolle gemeinsam mit Frankreich ein öffentlich verantwortetes Zentrum für künstliche Intelligenz errichten.

Zuvor hatte die Spitze der Unionsfraktion mit dem KI-Experten Jürgen Schmidhuber über die Entwicklungen in dem Bereich diskutiert. Der Professor ist wissenschaftlicher Direktor bei IDSIA, einem Schweizer Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz. Er sagte, die KI sei eine große Wirtschaftschance für den Maschinenbau in Deutschland. Keine Region der Welt sei so gut für die Entwicklung der nächsten großen Welle der Künstlichen Intelligenz aufgestellt wie der deutschsprachige Raum. Es gehe um "die Welt der Maschinen, die jetzt intelligent werden".