Widerstandskämpfer Robert Bernardis.

Foto: ORF/Epo Film/Ingeborg Heidlberger

Wien – Einem "vergessenen Held" widmet sich der ORF in einer neuen "Menschen & Mächte"-Dokumentation. Am Mittwoch (22.30 Uhr auf ORF 2) begegnet man dem militärischen Widerstandskämpfer Robert Bernardis, dessen Geburtstag sich heuer zum 110. Mal jährt. Der gebürtige Innsbrucker war an der Planung des Attentats auf Adolf Hitler in der "Wolfsschanze" beteiligt sowie an der "Operation Walküre".

Der Film von Martin Betz und Helmut Wimmer nähert sich Bernardis' Schicksal mit zum Teil unbekannten Akten-, Foto- und Filmmaterial, aber auch dessen Enkel kommen zu Wort. Zunächst Anhänger des Nationalsozialismus, wandte sich Bernardis angesichts der Gräueltaten im Krieg gegen das Regime. "Das veranlasste ihn, seinen geleisteten Eid zu brechen und das eigene Leben zu riskieren", zitiert der ORF Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich der Präsentation des Films vergangene Woche in der Präsidentschaftskanzlei.

Von ihm erhielt Ingeborg Heidlberger, Enkelin Bernardis, auch ein persönliches Dekret der Rehabilitierung ihres Großvaters, wurde dieser doch aufgrund seiner Beteiligung an "Walküre" im Schauprozess vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und 1944 hingerichtet. Deshalb habe man nach dem Krieg auf seinen Namen auch so reagiert, "dass wir als Kinder eines Verräters angesehen wurde", erzählte Heidlberger. "Mein Opa war ein Held, sein Name soll nicht vergessen werden." (APA, 11.9.2018)