Bahnanschluss inklusive: Der Dreitörlweg ist auch für Öffi-Fahrer gut zu erreichen.

Foto: Uwe Grinzinger

Erleuchtung: Tagesanbruch am Dreitörlweg

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Extratour: Eine Variante für Konditionsstarke führt über den Hochstadel

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Vogelperspektive: Tiefblick aufs Baumgartentörl (Bildmitte), dem ersten von drei "Törln"

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Blätterteigberge: Gewaltige Felsplatten lassen erahnen, welche Kräfte bei der Gebirgsbildung am Werk waren

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Durchblick: Blick vom Baumgartentörl aufs Kühleitentörl, dem zweiten "Törl

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Grasinsel: Unterm Laserztörl schummelt sich etwas Grün in die Felswüste

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Badewannenrand: Der heiße Sommer setzt dem Laserzsee neben der Karlsbader Hütte zu

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Volle Kante: Luftig liegt die Dolomitenhütte am Ende der Wanderung.

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Die Lienzer Dolomiten: steile Kalkwände, wilde Felstürme, scharfe Grate. Imposant und abschreckend zugleich. Nicht umsonst wurde diese kleine Gebirgsgruppe im Süden Österreichs früher "die Unholden" genannt – Unwetter sind über diesen Bergen ebenfalls keine Seltenheit.

Heute ziehen die Lienzer Dolomiten Kletterer und Klettersteiggeher an, aber auch für Wanderer gibt’s dort einiges zu holen. Zum Beispiel am Dreitörlweg: Er beginnt in Kärnten beim Hochstadelhaus auf der Unholdenalm, am Ostrand der Lienzer Dolomiten. Endpunkt ist die Karlsbader Hütte in Osttirol, etwa sechs Gehstunden entfernt, mitten im felsigen Herz der Gebirgsgruppe. Dazwischen führt der Dreitörlweg über mehrere Scharten, vulgo "Törl". Überraschende Wendungen sind garantiert: Unterwegs beeindrucken monströse Gesteinstafeln, Schicht für Schicht lotrecht aufgestellt, wie Blätterteig für Titanen. Oder Felsschichten, V-förmig geknickt wie ein steinerner Bildband zur Gebirgsbildung.

Genug Weg für drei Tage

Auf dem Hochstadelhaus und der Karlsbader Hütte sollte man jeweils eine Nächtigung einplanen. Außer man steigt nach dem Dreitörlweg von letzterer noch eineinhalb Stunden ab zur Dolomitenhütte. Von dort kann man per Taxi oder Autostopp und Bahn gut zum Ausgangspunkt zurückkehren – der liegt direkt an der Bahnstation Nikolsdorf im Drautal. Von hier führt ein anspruchsvoller Zustieg zum Dreitörlweg: der Zabratsteig.

Dieser Steig schummelt sich steil durch eine felsige Wald- und Latschenflanke hinauf zum Hochstadelhaus. Obwohl mit Holzstufen, Eisentritten und Drahtseilen ausgestattet, verzeiht er an manchen Stellen keinen Fehler. Zabratsteig wie Dreitörlweg verlangen somit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kondition. Auf beiden sind rund 1.200 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen.

Wer sich den Zabratsteig nicht zutraut, kann von Osten (Unterpirkach) zum Hochstadelhaus aufsteigen – oder mit dem Hüttentaxi fahren. Anderntags steht dem Schauen und Staunen am Dreitörlweg nichts mehr im Wege. (Uwe Grinzinger, 14.9.2018)

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