"Nicht der Hund ist schuld, sondern der Mensch!", so hört man es nach der schrecklichen Beißattacke eines Rottweilers auf ein Kleinkind. Ja eh, die Halterin war stockbetrunken.

Das ändert nichts daran, dass Hunde Raubtiere sind, zwar vor Jahrtausenden domestiziert, aber doch Raubtiere mit einem Jagdinstinkt, der leicht von zappelnden oder laufenden Kleinkindern ausgelöst werden kann. Auch der zahnloseste Dackel schnappt zu, wenn ihm ein Kind mit den Fingern ins Gesicht fährt. Zahllose Beißunfälle geschehen sehr oft durch den doch so lieben Haushund. Wenn er etwa eifersüchtig auf das neue Baby wird.

Der Verhaltensforscher und Hundefreund Kurt Kotrschal schreibt in seinem Buch "Hund & Mensch. Das Geheimnis unserer Seelenverwandtschaft" ganz klar: "Hund und Kind sollten nie unbeaufsichtigt miteinander alleine sein, bis das Kind ungefähr das schulreife Alter erreicht hat." Das heißt nichts anderes als: Es besteht eine eindeutige, latente Gefahr.

Kurzes Googeln, und es poppen reihenweise Meldungen auf, nach denen Kleinkinder vom Haus-Rottweiler totgebissen wurden.

Hunde erfüllen eine wichtige soziale Funktion. Aber ein gefährlicher Hund bleibt ein gefährlicher Hund, auch in der Hand von nicht verhaltensgestörten Besitzern. Konsequent wäre daher eine generelle Beißkorbpflicht, aber das kann man wohl vergessen. Bis zum nächsten Mal. (Hans Rauscher, 14.9.2018)