Wien – Österreich verliere jedes Jahr eine Milliarde Euro durch Steuervermeidung und Steuerflucht. Für den Finanzsprecher der SPÖ, Jan Krainer, ein Ergebnis einer Blockadehaltung der österreichischen Regierung. "Warum wehrt sich die Regierung gegen mehr Steuertransparenz bei den multinationalen Konzernen?", fragte sich Krainer am Donnerstag in einer Aussendung.

ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger und ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz redeten zwar immer wieder einmal davon, dass sie die Steuerflucht eindämmen wollten, "aber in Wahrheit blockieren sie jede Initiative dazu", kritisierte der SPÖ-Parlamentarier. Löger blockiere aktiv, dass die steuerlichen Länderberichte (Country-by-Country-Reports) öffentlich gemacht werden, und bei der Finanztransaktionssteuer habe der Finanzminister jede Ambition aufgegeben, so Krainer, der dem Minister "lupenreine Klientelpolitik für die Konzerne" vorwirft. Gewinnverschiebung und Steuerflucht zu unterbinden müsse eine Hauptaufgabe der österreichischen Ratspräsidentschaft sein. (APA, 27.9.2018)