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Haley Joel Osment und Bruce Willis in "The Sixth Sense".

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Wer Geister sieht, ist nicht unbedingt im Vorteil. Zum Beispiel Haley Joel Osment als damals neunjähriger Bub in "The Sixth Sense". Es kann belastend sein, wenn die Toten nicht wissen, dass sie tot sind. Nicht für sie, sondern für den, der sie sieht. Vor allem, weil es den Zustand des eigenen Geistes dringend zu überprüfen gilt. Da kann der Plot-Twist noch so überraschend ausfallen wie bei M. Night Shyamalans Blockbuster, niemand wollte in der Haut des Kinderpsychologen Bruce Willis stecken.

Auch Amazon hat eine Stimme. Sie gehört Alexa und spricht aus Lautsprechern von Menschen mit entsprechender App. Doch nun hat Alexa ihrem Besitzer Shwan Kinnear in San Francisco richtig Angst gemacht, und zwar mit einem Satz, der gut und gerne die Tagline zu "The Sixth Sense" hätte sein können. "Every time I close my eyes, all I see is people dying", hat Alexa gesagt und ist der Aufforderung zur Wiederholung des Unerhörten nicht nachgekommen. Sondern hat daraufhin eisern geschwiegen. So als wäre sie tot.

Die Geister, die man rief

Nun ist das Sehen von Geistern außerhalb des Kinos für das psychische Wohlbefinden zwar nach wie vor problematischer als das Hören einer Lautsprecherstimme, die eben das zu sehen vorgibt. Doch es bleibt ein Rest an Unsicherheit. Denn das ist der wahre Schrecken: Die Amazon-Geister, die man rief, man wird sie nicht mehr los. (Michael Pekler, 5.10.2018)