Der Bruckner Tower (Bildmitte) wird die Skyline von Linz verändern. Das freut nicht alle.

Visualisierung: City Wohnbau Letzbor

Nicht nur in Wien hat man Hochhäuser als Wohnform entdeckt. Auch in Linz wird an Türmen gebaut: Der Bruckner Tower im Stadtteil Urfahr befindet sich seit Sommer in Bau. Hier entstehen 356 Wohnungen, im Sockelgeschoß sind außerdem eine Schule und ein Kindergarten geplant. Bis 2021 soll der 98 Meter hohe Turm fertig sein.Der offizielle Verkaufsstart für die Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen war vor kurzem. Bisher seien die Käufer bunt gemischt, berichtet Anne Pömer-Letzbor, Geschäftsführerin des Linzer Immobilienentwicklers City Wohnbau.

Quadratmeterpreise ab 4100 Euro

Neben Anlegern aus Linz und Umgebung, denen – je nach Stockwerk – Renditen von unter vier Prozent in Aussicht gestellt werden, seien unter den Käufern auch junge Familien, die bei den Vier-Zimmer-Wohnungen zuschlagen. Die Quadratmeterpreise beginnen bei 4100 Euro. Das sei nicht billig, gibt Letzbor zu, "aber ein Tower ist eine Maschine, die etwas kostet". Dafür gebe es ab dem sechsten Stockwerk aufgrund des unverbauten Blicks "nur Penthouse-Wohnungen". Derzeit laufen laut Pömer-Letzbor noch die Aushubarbeiten. Wenn der Turm dann ab Mitte November in die Höhe wächst, erhofft sie sich noch einmal einen Push für die Wohnungsverkäufe.

"Dass jetzt auch an der Baustelle geschäftiges Treiben beobachtet werden kann, merken auch wir im Verkauf."Weiter ist Pömer-Letzbors Unternehmen schon mit einem zweiten Linzer Turm: Von den 126 Wohnungen des Lux Tower beim Hauptbahnhof gebe es nur noch vier Wohnungen. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Durch den ersten, mit 76 Metern Höhe etwas kleineren Turm habe man einiges gelernt, so Pömer-Letzbor: beispielsweise, was die hohe Wertigkeit von Sonderausstattung – etwa bei Böden und Fliesen – anbelangt. Mittlerweile gebe es dafür einen eigenen Mitarbeiter.

Zukunftsplanung

In Linz sind für die nächsten Jahre noch weitere Wohntürme geplant. Bei Stadtplanern und Anrainern sorgen die Vorhaben aber für Kritik: Sie orten Wildwuchs anstatt eines klar ersichtlichen Konzepts vonseiten der Stadt, außerdem, so ein weiterer Kritikpunkt, würden in den Projekten nur hochpreisige Wohnungen entstehen."Wenn Menschen in der Innenstadt leben wollen, wird uns nichts anderes als Hochhäuser übrig bleiben", entgegnet Pömer-Letzbor. Sozialwohnungen würden sich aus Kostengründen in den Türmen "von vorne bis hinten nicht ausgehen", so die Immobilienentwicklerin: "Aber Linz wird sicher nicht Manhattan werden." (zof, 15.10.2018) )