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Wien – Während die Stadt Wien noch am angekündigten verbindlichen Leitfaden für E-Leihscooter arbeitet, verhandelt die Innere Stadt separat mit den Anbietern über Regeln. Nach Lime hat die City nun auch mit den Anbietern Bird und Tier Vereinbarungen getroffen. Dabei geht es um Geschwindigkeitsreduktionen und weniger Abstellplätze.

Eine Reihe von Maßnahmen soll umgesetzt werden, teilte Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) mit: "Grundsätzlich sind wir der Überzeugung, dass jeder seine Mobilität ausleben können soll, aber nicht auf Kosten anderer Verkehrsteilnehmer, etwa Fußgänger. Daher ist es unser Ziel, die bestmöglichen Lösungen für die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner der Inneren Stadt sowie der Wirtschaftstreibenden zu finden."

Mit Bird hat die Innenstadt demnach ausverhandelt, dass in vielfrequentierten Zonen die Gefährte automatisch auf Schrittgeschwindigkeit gedrosselt werden. Das betrifft etwa den Stephansplatz, die Kärntner Straße und den Graben, aber auch die jetzigen Weihnachtsmärkte. Bird will außerdem "Rider-Education-Events" abhalten, etwa Parcours-Fahrtrainings und Info-Veranstaltungen.

Aufklärung der Nutzerinnen und Nutzer

Tier hat sich ebenfalls zu Konzessionen bereiterklärt. Demnach wird die Geschwindigkeit in Fußgängerzonen und Grünanlagen senken und Parkverbote dort einführen, wo Fußgänger behindert werden. Geplant sind außerdem "Maßnahmen zur Aufklärung der Nutzerinnen und Nutzer".

Die Commitments mit den Verleihern hat der Bezirk gemeinsam mit der Wirtschaftskammer paktiert. Mit Lime hat man sich bereits Mitte November auf Maßnahmen verständigt. Dabei ging es ebenfalls um Abstellverbote in bestimmten Gehsteigbereichen und Fußgängerzonen.

Wiener Leitfaden demnächst fertig

Die Stadt selbst hat eine Art Regelwerk für Leihscooter angekündigt. Dabei wird es vor allem um Ausrüstungsauflagen gehen, etwa zu Reflektoren, Lichtausstattung und Beschaffenheit der Bremsen. Nur wer die Auflagen erfüllt, bekommt die künftig notwendige Zertifizierung für seine Gefährte. Laut Leopold Bubak, Leiter der Magistratsabteilung 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten), wird der Leitfaden derzeit fertiggestellt. Er wird gemeinsam mit der Polizei erarbeitet. Dass die Anbieter kooperieren werden, hatten sie bei einem Treffen im Rathaus vor knapp drei Wochen versichert. (APA, 11.12.2018)