Barbara Stöckl wird "Lebensretter 2018 – Österreichs Heldinnen und Helden" moderieren.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Wien – Die Liste Jetzt will per parlamentarischer Anfrage von Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) wissen, was es mit der ORF-Show "Österreichs Helden" auf sich hat. In der Show wird Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Einsatzkräfte von Flugrettung, Bergrettung, Wasserrettung, Polizei und Feuerwehr auszeichnen. Dafür kooperiert der ORF mit der "Kronen Zeitung" und dem Bundeskanzleramt (BKA).

In der Jury sitzt neben ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und und "Krone"-Chefredakteur Klaus Hermann etwa auch zwei Mitarbeiter des Bundeskanzleramts – einer davon ist Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Die Abgeordneten der Liste Jetzt wollen in der Anfrage wissen, was diese Personen als Juroren qualifiziert.

Frage nach Kosten der Sendung

Die Parlamentarier fragen außerdem nach den Kosten der Sendung, wer die Idee dafür hatte und wer das konkrete Konzept ausgearbeitet hat. Auch ob Geld vom Bundeskanzleramt oder "Kronen Zeitung" an der ORF geflossen ist, interessiert die Anfragesteller.

"Mit solchen Kooperationen gefährdet der ORF seine Unabhängigkeit", sagt Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Liste Jetzt. "Er muss stark genug sein, um allen Wünschen einer Regierung zu deren Imagepflege widerstehen zu können und kann hoffentlich auch ganz eigenständig Formate zur Ehrung von Menschen entwickeln."

Einladungen für BKA-Mitarbeiter

Die Sendung läuft am 20. Dezember auf ORF 2, aufgezeichnet wird sie bereits am 16. Dezember. Neben Personen aus dem Umfeld der Rettungsorganisationen werden im Studiopublikum werden wohl auch BKA-Mitarbeiter sitzen. Sie wurden per interner Rundmail, die dem STANDARD vorliegt, zur Aufzeichnung eingeladen. (pp, 13.12.2018)