Ein Hinweisschild im Finanzamt Linz, aufgenommen im Jahr 2012, versinnbildlicht die Einkommensentwicklung für Bedienstete der öffentlichen Hand.

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Wien – Das mittlere Bruttojahreseinkommen von unselbstständig Beschäftigten in Österreich ist im Jahr 2017 im Median um 1,8 Prozent auf 27.545 Euro angestiegen. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Allgemeinen Einkommensbericht des Rechnungshofs hervor. Bei Männern liegt der Wert bei 33.776 Euro, während Frauen bloß auf ein Bruttoeinkommen von 21.178 Euro kamen. Damit verzeichnen Männer im Mittel ein um fast 60 Prozent höheres Einkommen.

Am größten fällt der Gender-Gap bei Arbeitern aus, wo Männer mit 26.239 Euro einen mehr als doppelt so hohen Verdienst aufweisen, konkret sind es 126 Prozent mehr als bei Frauen, die im Mittel mit 11.570 Euro das Auslangen finden müssen. Nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt verzeichnen Arbeiter mit 20.006 Euro den geringsten Verdienst, Angestellte kommen im Mittel auf 31.466.

Staatsbedienstete schöpfen aus dem Vollen

Mit Abstand am meisten verdienen Beamte, wo sich das mittlere Bruttojahreseinkommen auf 56.132 Euro beläuft. Vertragsbedienstete kommen auf 34.019 Euro, womit die insgesamt gut 554.000 von der öffentlichen Hand entlohnten Unselbständigen im Mittel 40.437 Euro im Jahr verdienen. Damit übersteigt deren Einkommen jenes der gut 3,8 Millionen Arbeiter und Angestellte um fast 60 Prozent, die bloß auf 25.460 Euro kommen. Dafür gibt es aber auch Gründe: Beamte und Vertragsbedienstete verfügen im Durchschnitt auch über eine höherwertige Berufsausbildung. Zudem liegt der Anteil von Vollzeitbeschäftigten bei Bediensteten der öffentlichen Hand mit fast drei Viertel deutlich höher als bei Arbeitern und Angestellten mit rund 60 Prozent.

Insgesamt waren 4,397 Millionen Personen im Vorjahr beschäftigt, das sind laut Rechnungshof um 13 Prozent mehr als 2010. Allerdings waren die Beschäftigungszuwächse hauptsächlich im Bereich der Teilzeitarbeit- und kurzfristigen Beschäftigung zu verzeichnen, die bei Männern um 25 und bei Frauen um 22 Prozent zulegte. Bei ganzjährig Vollzeitbeschäftigten betrug der Zuwachs seit 2010 sieben Prozent, bei Frauen war der Wert jedoch um drei Prozent rückläufig. (red, 21.12.2018)