Rath: "Ich bin jemand, der die ästhetische Dimension eines Objekts hinterfragt."

Foto: Nathan Murrell

"Mein 'bestes Stück' ist ein bunt gestreifter Schal von Paul Smith, den ich vor sechs Jahren in der New Yorker Green Street gekauft habe. Es ist schon der zweite dieser Art. Ich hoffe, es gibt diese Schals auch noch, wenn dieser das Zeitliche segnet.

Ich liebe dieses wollig-seidige Stück mit seinen subtilen und warmen Farben. Man kann durchaus sagen, dass ich mit ihm verwachsen bin. Getragen wird er so gut wie immer. Auch auf Reisen leistet er gute Dienste, da ich sehr empfindlich auf Klimaanlagen reagiere. In den USA braucht man auch im Sommer in so manchen Restaurants einen Schal. Ich fühl mich mit ihm einfach kompletter.

Was das restliche Outfit betrifft, verlasse ich mich instinktiv darauf, das alles zusammenpasst. Ich bin jemand, der die ästhetische Dimension eines Objekts hinterfragt. Es geht nicht so weit, dass ich von einer Seele der Dinge sprechen würde, eher davon, dass ästhetisch positive Reize der Seele guttun. Das ist wie Medizin." (Michael Hausenblas, RONDO, 22.5.2019)