Keine Kohle mehr für Deutschland: Bis zum Jahr 2038 soll der Ausstieg gelingen, und es ist klar, dass es vielen zu langsam vorangeht. Die Kohle ist klimaschädlich, wer einmal in den Schlund eines Braunkohlereviers geblickt hat, kann eigentlich nur dafür eintreten, diese massive Zerstörung der Natur ehebaldigst zu stoppen.

Doch so einfach ist es nicht, denn die Kohle hat auch wärmende Seiten: Sie ist billig, und ihr Abbau schafft für zehntausende Menschen Arbeitsplätze. Ganze Regionen wie die Lausitz hängen ebenso an dem umstrittenen Rohstoff wie die Betreiber der Kraftwerke.

Viele Interessen mussten berücksichtigt werden, es ist gut, dass dieser Kraftakt gelungen ist. Wie beim Atomausstieg gilt auch für das Ende der Kohle: Ein solcher Schritt kann nur im gesellschaftlichen Konsens funktionieren. Und der Ausstieg ist dringend nötig, die Klimaziele für 2020 wird der einstige Vorreiter Deutschland ohnehin verfehlen, vielleicht sind jene für 2030 noch zu schaffen.

Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt, wenn die deutsche Regierung die Empfehlungen der Kohlekommission umsetzt. Zwar stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix 2018 erstmals auf über 40 Prozent. Aber das ist zu wenig, nach wie vor dominieren Kernkraft (13 Prozent) und Kohle (35 Prozent). Der Handlungsauftrag liegt klar auf dem Tisch: Wer auf diese Energiequellen verzichtet, muss alternative Träger zügig ausbauen. (Birgit Baumann, 27.1.2019)