Uber bringt dem Kunden große Gewissheit bei Preisen und Abholzeitpunkt, weshalb die Resonanz am Markt groß ist.

Das hat gerade noch gefehlt. Wenige Tage nach der verunglückten Karfreitagsnummer folgt der nächste Faschingsscherz. Die Koalition hat es nun auf Uber abgesehen und will das Unternehmen ins Taxikorsett zwingen. Die selbsternannten Weichensteller für die Zukunft machen damit einen ziemlich großen Schritt zurück. Und zeigen gleich auf, wie man mit Digitalisierung und Sharing Economy umgeht: Man regelt sie mit schon bisher veralteten Bestimmungen des letzten Jahrtausends.

Es ist schon richtig, dass Uber – ähnlich wie Airbnb und andere Plattformen – steuerliche Lücken ausnützt und auch bei anderen Vorschriften im Graubereich agiert. Doch das Problem sind nicht findige Unternehmen, die mit Innovation den Komfort der Kunden heben, sondern fehlende bzw. unnütze Bestimmungen und mangelhafter Vollzug selbiger. Daran gilt es offensiv zu arbeiten, soll heißen: den jungen Services einen entsprechenden finanziellen Obolus aufzubürden, nicht aber am Markt zu behindern.

Uber den Taxitarifen zu unterwerfen ist genau das Gegenteil davon. Denn gerade die kalifornische App bringt dem Kunden große Gewissheit bei Preisen und Abholzeitpunkt, weshalb die Resonanz am Markt groß ist. Das Bewertungssystem sorgt zudem für Qualitätssicherung. Die Koalition hat aber nicht den Konsumenten, sondern die Taxiinnung im Blick. Und schreitet auf deren Geheiß in die Vergangenheit voran. (Andreas Schnauder, 21.2.2019)