Wien – Die ORF-Generaldirektion hat gewählt – und zwar ziemlich geschlossen. 93 Prozent der Alexander Wrabetz zugeordneten rund 270 ORF-Mitarbeiter von den Korrespondenten bis zu Personal, Recht und Bau-Sanierungsexperten gingen wählen. Und gleich 60 Prozent stimmten für den schon bisherigen Betriebsratschef Konrad Mitschka vom Kompetenzentrum für Public Value.

Der Redakteur des jährlichen Public-Value-Berichts hat seine Mandate damit verdoppelt: Bisher kam die bürgerliche Liste "Gemeinsam stark" auf zwei Mandate im örtlichen Betriebsrat, die Liste "Unabhängiger ORF" auf eines und Mitschkas Liste "mitWirkung" zwei Mandate.

"Unsichere Zeiten, gerade für ORF-Mitarbeiter"

Nach der jüngsten Betriebsratswahl kommt Mitschkas Liste auf vier Mandate, die anderen beiden auf je eines*. Mitschka interpretiert das als Wunsch nach einer "geschlossenen Belegschaftsvertretung" in "unsicheren Zeiten, gerade für ORF-Mitarbeiter". Er sieht das Ergebnis zudem als "klare Absage an politische Spielchen" und Appell an den Zusammenhalt.

Das Gewicht der Betriebsräte

Die ORF-Generaldirektion ist derzeit mit 270 Mitarbeitern viertgrößter Betriebsratsbereich nach Technik, Fernsehen und Radio – jedenfalls vor einer allfälligen Neuorganisation mit dem für 2019 geplanten ORF-Gesetz von ÖVP und FPÖ; eine Abschaffung/Aufteilung der bisherigen Technik-Direktion ist da Thema.

Technik wählt im Herbst

Bisher hat die – sozialdemokratische – Technik bei der Bestellung des ORF-Zentralbetriebsrats das größte Gewicht. Der Zentralbetriebsrat wiederum bestimmt fünf Mitglieder des ORF-Stiftungsrats, die bis zu einer allfälligen (und geplanten) Änderung des ORF-Gesetzes gleichberechtigt mit den übrigen 30 Stiftungsräten das Management des ORF und andere zentrale Fragen des Unternehmens bestimmen.

Die ORF-Technik wählt im Herbst einen neuen Betriebsrat. Ebenfalls 2019 stehen Betriebsratswahlen im ORF-Radio und in der kaufmännischen Direktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an. (fid, 25.2.2019)