Teresa Stadlober ist guter Dinge, am Samstag über 30 Kilometer mitmischen zu können.

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Seefeld – Langläuferin Teresa Stadlober muss am Samstag unter dem Eindruck der beiden Dopingfälle im ÖSV-Team das möglicherweise wichtigste Rennen ihrer bisherigen Karriere bestreiten. Die Salzburgerin ist im Skating-Massenstart der Heim-WM in Seefeld über 30 km für einen Spitzenplatz gut, auch eine kleine Medaillenhoffnung scheint nicht ganz unrealistisch.

Die Vorkommnisse um ihre bei einer Doping-Razzia verhafteten und im Polizeiverhör geständigen Teamkollegen Max Hauke und Dominik Baldauf wirken freilich auch bei Stadlober nach. "Sicher waren die letzten Tage nicht einfach für uns alle, das heißt es jetzt wegstecken und nach vorne blicken. Ich möchte mich auf mich fokussieren und morgen voll angreifen", sagte die Salzburgerin am Freitag.

Erfolgreiches Aufwärmen

Die Form der Anfang Jänner länger erkrankten und vor der WM erneut verkühlten ÖSV-Hoffnungsträgerin dürfte jedenfalls stimmen. Über 10 km klassisch zeigte sie sich in einem lediglich als Aufwärmen für den Samstag titulierten Rennen als Achte in starker Verfassung. Das habe ihr viel Selbstvertrauen gegeben, betonte Stadlober. "Ich freue mich auf den 30er, ich habe mich gut erholen können, bin körperlich gut drauf und möchte ein gutes Rennen abliefern."

Nach dem Ausbrechen des Blutdopingskandals hatte sich am Mittwoch tief enttäuscht von ihren Teamkollegen gezeigt. "Schon wieder erleidet der österreichische Langlaufsport einen Rückschlag. Ich kann für mich nur sagen, dass ich für sauberen Sport stehe und möchte mich von deren unglaublichen Taten distanzieren."

Sie versuche sich trotzdem auf ihren Höhepunkt zu konzentrieren. "Denn dieser 30-Kilometer-Skating-Bewerb ist für mich der Höhepunkt meiner WM-Starts. Ich werde alles dafür tun, dass ich gut vorbereitet und hoffentlich fit in dieses Rennen gehen kann."

Ob die leichtgewichtige Distanzspezialistin im längsten WM-Bewerb gegen die Favoritinnen um Norwegens Therese Johaug aber auch in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann, bleibt abzuwarten. "Eine Medaille ist schwierig. Aber der Massenstart liegt mir sicher mehr", so Stadlober nach dem 10er.

Trauma bei Olympia in Pyeongchang

Im jüngsten großen 30-km-Rennen bei Olympia 2018 in der klassischen Technik hatte sie eine ihrer größten Enttäuschungen erlebt. Damals war die Tochter von Ex-Weltmeister Alois Stadlober auf Silberkurs liegend in eine falsche Streckenschleife abgebogen und hatte schließlich Rang neun belegt. Dieses Trauma habe sie aber längst abgeschüttelt, betonte die Radstädterin in den letzten Monaten mehrfach. Bei der WM 2017 war sie über 30 km im Skating-Stil Achte geworden. (APA, 1.3.2019)