Wien – "Pamela Rendi-Wagner ist in ihrem Amt angekommen und hat bereits einige politische Eckpfeiler eingeschlagen." Dieses Statement legte der Meinungsforscher Peter Hajek vom 21. bis 28. Februar repräsentativ ausgewählten 800 Wahlberechtigten vor – und bekam nur von 19 Prozent eine Zustimmung. Die Gegenthese "Rendi-Wagner ist in ihrem Amt noch nicht angekommen, man bekommt von ihrer Arbeit fast nichts mit" findet dagegen die Zustimmung von 59 Prozent. Selbst erklärte Anhänger der SPÖ stimmen mehrheitlich dieser Meinung zu.

Das geht aus dem aktuellen ATV Österreich-Trend hervor.

Er sieht Rendi-Wagner in der fiktiven Kanzlerfrage bei 19 Prozent, ihre SPÖ in der hochgerechneten Sonntagsfrage bei 27 Prozent. In der Kanzlerfrage führt demnach Sebastian Kurz unangefochten mit 38 Prozent, die ÖVP liegt stabil bei 34 Prozent. Für die FPÖ weist Hajek derzeit 23 Prozent, für die Neos acht, für die Grünen sechs und für die Liste Jetzt/Pilz ein Prozent aus. Dieser Befund deckt sich mit einer Market-Umfrage, die in der Vorwoche für den STANDARD durchgeführt worden ist.

"Kickl macht, was er will"

Für ATV hat Hajek auch erhoben, was die Österreicherinnen und Österreicher vom Innenminister halten. Dazu wurde die Aussage abgefragt: "Herbert Kickl hat in der Sicherheitsfrage der Regierung seinen Stempel aufgedrückt und macht, was er will, ohne auf die ÖVP Rücksicht zu nehmen." Dem stimmten 21 Prozent der Wahlberechtigten absolut und weitere 33 Prozent mit "eher ja" zu. 19 Prozent sagen "eher nein", und elf Prozent lehnen die Aussage völlig ab.

Unter den Anhängerschaften der Parteien ist die Einschätzung aber sehr unterschiedlich: Nur 40 Prozent der deklarierten Freiheitlichen stimmen völlig (13 Prozent) oder überwiegend (27 Prozent) zu. 45 Prozent der Freiheitlichen lehnen die Aussage mehr oder weniger stark ab. Die erklärten ÖVP-Wähler sind da kritischer: 49 Prozent stimmen zu, 42 Prozent lehnen die Aussage ab. Die SPÖ-Anhänger sind dagegen zu 36 Prozent völlig und zu 34 Prozent teilweise überzeugt, das Kickl macht, was er will. (Conrad Seidl, 1.3.2019)