Eisenstadt – Der Rechnungshof-Prüfbericht zur Krages (Burgenländische Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H.) hat am Freitag für politische Diskussionen gesorgt. ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf ortete "eine unglaubliche Chronologie von Verfehlungen und Schlampereien, die dem Steuerzahler wieder Millionen gekostet haben". SPÖ-Pendant Christian Dax konterte, die ÖVP solle das Land nicht schlecht reden.

Der Rechnungshofbericht offenbare "Intransparenz, politische Einflussnahme in die Krages und chaotische Beauftragungen" rund um die Entlassung des früheren Geschäftsführers Rene Schnedl, stellte Wolf in einer Aussendung fest. Die Causa koste den Steuerzahler rund zwei Millionen Euro, schätzte Wolf. Die Volkspartei kritisierte erneut das Fehlen eines Fragerechts bei ausgelagerten Gesellschaften.

Mit dem aktuellen RH-Bericht sehe man sich in der Kritik bestätigt. Die ÖVP versuche "eine Skandalisierung der burgenländischen Gesundheitsversorgung", ärgerte sich Dax. Der vorgelegte Bericht belege den von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) schon vor mehr als einem Jahr eingeleiteten Reformkurs bei der Spitalsholding Krages.

Reform notwendig

"Wie der Rechnungshofbericht zeigt, war diese Reform notwendig", so Dax. "Der größte Teil der Empfehlungen der Rechnungshöfe wurde bereits umgesetzt, sowohl auf Ebene des Landes als auch bei der Krages, der Rest ist gerade in Arbeit", betonte SPÖ-Klubchefin Ingrid Salamon.

Er wolle, "dass die stationäre Gesundheitsversorgung im Burgenland auf soliden Beinen steht", stellte Landeshauptmann Doskozil fest. "Dieser Rechnungshofbericht zeigt, dass wir in einigen Bereichen Anpassungsbedarf hatten und haben. Daher habe ich bereits 2018 zahlreiche strukturelle Änderungen veranlasst. Mittlerweile wurde ein Großteil der RH-Empfehlungen umgesetzt", so Doskozil, der Aufsichtsratsvorsitzender der Krages ist.

"Jetzt müssen wir darangehen, die künftige Ausrichtung der stationären Gesundheitsversorgung festzulegen. Hier haben wir bereits einen Prozess aufgesetzt", erläuterte der Landeschef. "Ich erwarte, dass im Herbst 2019 der Masterplan Gesundheit vorliegt. Meine Vorgaben sind klar: Alle Spitalstandorte bleiben erhalten, Neubau eines Schwerpunktkrankenhauses in Oberwart und Erhalt der Arbeitsplätze", sagte Doskozil. (APA, 8.3.2019)