Handshake nach der Stichwahl am Sonntag: Wahlverlierer Bernhard Auinger (SPÖ, links im Bild) gratuliert dem neuen und alten Bürgermeister Harald Preuner, der sich klar durchsetzen konnte.

Foto: APA

Salzburg – Das Ergebnis lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Harald Preuner hat in der Stichwahl um den Salzburger Bürgermeistersessel am Sonntag klar gewonnen. Der 59-Jährige amtierende Bürgermeister von Salzburg kam auf rund 55,6 Prozent der Stimmen. SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger liegt abgeschlagen bei etwa 44,4 Prozent.

Bei der 2017, nach dem Rücktritt von Heinz Schaden notwendig gewordenen, Bürgermeisterwahl kam Auinger noch auf knapp 300 Stimmen an Preuner heran. Die traditionell niedrige Wahlbeteiligung fiel heuer aber noch einmal ins Bodenlose. Nur rund 36 Prozent aller Wahlberechtigten gingen wählen. Die Briefwahlstimmen sind hier noch nicht inkludiert. Bei der Gemeinderatswahl und der ersten Bürgermeisterwahl schritten noch 48 Prozent zu den Urnen.

Schwarzer Triumph in Stadt und Land

Politisch ist der Triumph für die ÖVP in Salzburg damit perfekt. Sie stellt in Land und Stadt jeweils den Regierungschef und auch mit Abstand die mandatsstärkste Fraktion. In der Stadt sind die Schwarzen übrigens seit 1945 erstmals auf Platz eins.

Eine klare ÖVP-Mehrheit ist das auf Stadtebene aber damit noch nicht. Schwarz-Blau fehlt ein Mandat auf die Mehrheit. Im Fall des Falles müsste also Bürgermeister Preuner von seinem Dirimierungsrecht Gebrauch machen, wonach bei Stimmengleichstand die Stimme des Bürgermeisters doppelt gezählt wird.

Insgesamt waren in elf der 119 Salzburger Gemeinden am Sonntag Bürgermeisterstichwahlen notwendig, weil keiner der Kandidaten die 50-Prozent-Marke überschritten hatte. Da neben der Landeshauptstadt auch die Bezirkshauptstädte Hallein, St. Johann im Pongau und Zell am See sowie einige weitere einwohnerstarke Gemeinden darunter waren, konnten insgesamt rund 180.000 Salzburger und Salzburgerinnen noch einmal wählen; immerhin mehr als 40 Prozent aller Wahlberechtigten im Bundesland.

Trostpflaster für die SPÖ

Eine der einwohnerstarken Gemeinden ist Straßwalchen im Flachgau. Hier hat SPÖ-Kandidatin Tanja Kreer eine Sensation geschafft. Kreer hat sich mit fast 59 Prozent durchgesetzt, die jahrzehntelang von ÖVP-Männern regierte Gemeinde hat damit erstmals eine SPÖ-Bürgermeisterin.

Trösten kann sich die SPÖ auch mit dem Ergebnis von Hallein. In der zweitgrößten Stadt des Landes erreichten die Sozialdemokraten erstmals seit zwei Jahrzehnten vor zwei Wochen Platz eins, am Sonntag konnte dann der SPÖ-Kandidat Alexander Stangassinger mit 56,3 Prozent den Bürgermeistersessel zurückerobern.

Auch die Bezirkshauptstadt des Pinzgaus, Zell am See, hat wieder einen SPÖ-Bürgermeister. Der bisherige Stadtchef Peter Padourek von der ÖVP wurde abgewählt, Herausforderer Andreas Wimmreuter erreichte 57,6 Prozent.

Bemerkenswert auch das Ergebnis im Flachgauer Oberndorf. Hier hatte der bekennende Homosexuelle Georg Djundja – trotz einiger auf seine sexuelle Orientierung bezogener Attacken – die Stichwahl mit 55,5 Prozent überraschend klar gewonnen.

Die ÖVP konnte hingegen die Bezirkshauptstadt des Pongau, St. Johann, verteidigen. Günther Mitterer bleibt in der Stichwahl gegen seinen FPÖ-Konkurrenten Willibald Resch mit 55,7 Prozent erfolgreich. (Thomas Neuhold, 24.3.2019)