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Das ist Tom. Über den Stundenlohn des Feldarbeiters von morgen ist bislang nichts bekannt.

Foto: ap

Die Zahl ist beeindruckend: Knapp 620 Millionen Euro haben Investoren allein im Jahr 2017 in landwirtschaftliche Technologien gesteckt. Und diese Technologien könnten das Gesicht der Landwirtschaft in den nächsten Jahren grundlegend verändern – weil dann vielleicht nicht mehr bunte Traktoren, sondern flinke Kleinroboter die Felder besiedeln. So wie Tom, der neueste Roboter aus dem Haus des britischen Start-ups Small Robot Company. Der Kleinroboter düst über die Felder und analysiert pflichtbewusst, wie weit das Wachstum der Pflanzen gediehen sind, sammelt Daten über den Gesundheitsstatus einzelner Pflanzen und macht in Echtzeit Meldung über Schädlinge oder Ungereimtheiten an der Pflanze.

Revolution bei großen Flächen?

Das funktioniert, indem Tom permanent hochauflösende Digitalfotos der Pflanzen anfertigt und sie an eine künstliche Intelligenz im Hintergrund schickt (sie heißt übrigens Wilma), die die Bilder mit anderen Daten vernetzt und Alarm schlägt, sobald ein Problem dräut. Bäuerin und Bauer haben damit die Gelegenheit, mögliche Schäden oder Probleme an einzelnen Pflanzen zu erkennen, bevor sie virulent werden oder andere Pflanzen betreffen. Die Landwirte müssen dafür das Feld nicht mehr betreten. Das spart Zeit und Ressourcen und ist vor allem bei großen Flächen eine Revolution, sagen die Erfinder.

Das Werbevideo des britschen Agrar-Start-ups Small Robot Company.
Ben Scott-Robinson

Hier kommt Harry

Vergangenes Jahr bekamen Toms Entwickler einen prestigeträchtigen britischen Forschungspreis in der Höhe von 50.000 Pfund zugesprochen – der ihnen die Entwicklung von Roboter Harry ermöglichte, der für die Aussaat zuständig ist. Langfristig sollen die Roboter den gesamten Landwirtschaftsprozess übernehmen – Säen, Düngen und Ernten.

Statt bunter Traktoren in den Kinderbüchern der Zukunft? Der coole Harry.

Mit leichtem Gerät

Mit den leichten autonomen Robotern statt der schweren Traktoren ließen sich die Kosten um 60 Prozent senken und Emissionen massiv reduzieren. Außerdem würden die leichten Geräte Landschaft und Untergrund schonen und Dünger gezielt nur dort platzieren, wo er wirklich gebraucht wird – an einzelnen Pflanzen und nicht großflächig. Die Gründer der Small Robot Company wollen nach eigenen Angaben die Landwirtschaft zu einer digitalen datenbasierten Unternehmung machen – und damit einen Beitrag zur Rettung des Planeten leisten. (lima, 27.3.2019)

Wie sich die Arbeitswelt der Zukunft für uns alle gestalten könnte, beschreibt Politikwissenschafterin Barbara Prainsack in unserem Podcast.