Schattenwesen: Bald erreicht der Skitourengeher die sonnigen Gipfelhänge des Gamskarkogels.

Foto: Uwe Grinzinger

Die Tofernalm

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Hält nicht mehr lange: Beim Übergang zum Frauenkogel bleibt man besser auf Abstand zu den Wechten.

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Zwergenhaft: Ziemlich winzig sind die Skitourengeher angesichts der Dimensionen am Gamskarkogel.

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Zartorange: Die Frauenkogel-Ostflanke (Abfahrtsvariante) im Morgenlicht. Die Spuren zeigen: Auch sie ist gut besucht.

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Er hat ein erlesenes Platzerl ausgesucht, der "Bergnarrische" unter den Blaublütigen: Direkt am Gipfel des Gamskarkogels, im Salzburger Pongau, ließ Erzherzog Johann eine Hütte errichten, um das umwerfende Bergpanorama zu genießen. Seit 1828 klebt die Gamskarkogelhütte – auch Badgasteiner Hütte genannt – dort oben, zwischen den Tälern von Gastein und Großarl.

Es soll die älteste noch bestehende Schutzhütte der Ostalpen sein, die rein für Bergsteiger errichtet wurde. Überdies steht sie auf dem höchsten Grasberg Europas (2.467 m). Wobei beide Superlative nicht unumstritten sind. Die Salmhütte am Großglockner entstand schon 1799, wurde aber später durch Neubauten ersetzt. Und Grasberge gibt’s in Europa viele. Es kommt wohl auf die Sichtweise an: Wie viel alte Bausubstanz muss erhalten sein, damit es noch die Originalhütte ist? Ud wie viele Felsen darf ein Grasberg haben?

Lawinenverhältnisse beachten

Fest steht: Die Gamskarkogelhütte ist meist bis Pfingsten unbewirtschaftet. Das soll uns aber nicht von einem Besuch abhalten. Denn der Weg zur ihr führt über herrliche, hindernislose Riesenhänge. Wie sich’s für einen Grasberg im Großformat gehört. Ein früher Aufbruch ist geboten, denn der Aufstieg von Hüttschlag übers Toferntal dauert etwa vier Stunden und die steilen Osthänge oben firnen bald auf. Wer hier zu spät dran ist, lebt gefährlich. Auch bei instabilen Lawinenverhältnissen sucht man sich besser sichere Alternativen für eine Skitour.

Wer am Gamskarkogel, nach gut 1.200 Höhenmetern, noch genügend Dampf in den Beinen hat, kann den benachbarten Frauenkogel (2.424 m) anhängen. Zusatzaufwand: eine Dreiviertelstunde oder 120 Aufstiegsmeter. Allerdings müssen die Skier auf der zweiten, aperen Hälfte des Verbindungskammes bereits getragen werden.

Vom Frauenkogel fährt man dann direkt ins Tofernal ab – auch hier über hindernislose Hänge. Kein Wunder. Denn ist der Gamskarkogel tatsächlich der höchste Grasberg Europas, dann müsste der Frauenkogel der zweithöchste sein. Mutmaßlich zumindest. (Uwe Grinzinger, 29.3.2019)

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