Wien – Ulrike Nittmann ist die neue nichtamtsführende Stadträtin der FPÖ in der Wiener Stadtregierung. Sie trat am Donnerstag die Nachfolge von Eduard Schock an. Die Rochade wurde notwendig, weil Schock in das Direktorium der Nationalbank berufen worden war.

Aufhorchen lässt Nittmann schon einen Tag nach ihrer Angelobung in einem "Presse"-Gespräch über Frauenpolitik. In ihrer neuen Funktion will sich die 50-Jährige nämlich genau darum kümmern. Und um Kontrolle, wie sie erklärt. Ein erster Vorschlag der gebürtigen Villacherin: Die Wiener Linien sollen Frauenwaggons einführen.

Unsicherheitsgefühl

"Ab Einbruch der Dunkelheit soll in allen Straßen- und U-Bahnen der erste Waggon nur für Frauen reserviert sein", sagte Nittmann der "Presse". Es gebe viele Frauen, die sich zu später Stunde nicht mehr allein auf die Straße trauen würden. "Oder denen das Fahren mit der U-Bahn, vor allem in den Außenbezirken, sehr unangenehm ist."

Durch eigene Waggons nur für Frauen könne ihnen ein "höheres subjektives Sicherheitsgefühl" vermittelt werden.

Seit 2015 im Gemeinderat

Nittmann, studierte Rechtswissenschafterin, sitzt für die Freiheitlichen seit 2015 im Landtag und war davor ein Jahrzehnt lang ORF-Publikumsrätin. Auf das freiwerdende blaue Mandat rückt Georg Schuster nach, der zuletzt für die FPÖ im Bundesrat saß. Nittmann wurde am Donnerstag – nach einer längeren Debatte über Sinn und Unsinn der im Proporzsystem verankerten nichtamtsführenden Stadträte – gewählt und im Anschluss angelobt. (APA, red, 29.3.2019)