Markant, nicht zu groß, nicht zu klein und praktisch wie nur was. Dass der Ateca ein begehrter SUV ist, überrascht kaum.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Der temperamentvolle Top-Benziner mit 190 PS, der ist was für sportive Geister.

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In dem Kaliber, von dem hier die Rede ist, hat Nissan mit dem Qashqai wertvolle Basisarbeit geleistet. Ein halbwegs kompakter SUV, kommod, praktisch, vielseitig, auf Wunsch auch mit Allrad und preislich nicht allzu abgehoben.

Das trifft inzwischen auf etliche Konkurrenten zu, auf den Ateca etwa, mit dem Seat 2016 in diese Fahrzeugkategorie eingestiegen ist. Ein enorm wichtiger Schritt für die katalanische VW-Tochter, schließlich ist der SUV der Dernier Cri der Automode, wer keine(n) hat, ist schon weg vom Fenster.

Alltagstalent

Der Ateca gewinnt mit guten Argumenten Sympathien. Das markant geschnittene, aber nicht zu gewagte Design wäre eines, das Alltagstalent ein anderes. Wenig überraschend, dass Michael V. ihn in die ganz enge Wahl genommen hatte, als es galt, den idealen Babybomber anzuschaffen, und der ebenfalls hochgeschätzte Kollege Gregor A., vorher stets automobilisiert mit klassischen Repräsentanten der Golf-Klasse, stieg vor ein, zwei Jahren – "Ich möchte einmal was anderes probieren" – auf den Spanier um. Er scheint es bisher nicht bereut zu haben.

Wir hatten das Vergnügen, uns noch mal den Ateca mit 190-PS-Benziner zugute zu führen. Nachvollziehbar, dass jemand sich so eine Motorisierung, genervt vom endlosen Diesel-Beschimpfen, zulegt und auf den Mehrverbrauch gegenüber dem Selbstzünder pfeift (ist ähnlich ja auch bei anderen Marken zu beobachten). Eine anpackende Maschine, zu der die direkte Lenkung, das straffe Fahrwerk und das 7-Gang-DSG vorzüglich passen. Die Spanier haben nun mal einen direkten Zug zum Tor. Man steigt übrigens auch nach dem Langstreckeneinsatz nicht gerädert aus, was wiederum mit ein Verdienst des Gestühls ist.

Geisterstunde

Dass die Elektronik mitunter eine gewisse Eigendynamik entwickelt, zeigte sich bei uns in einer Nebensächlichkeit: Womöglich in Vorfreude auf die Sommerzeit stellte sich die Borduhr gerne eine Stunde vor. Beim nächsten Mal anwerfen passte es wieder, beim übernächsten wieder nicht. Die Geister der digitalen Welt ...

Vom multiplen Nutzansatz war vorhin die Rede. Der äußert sich unter anderem in einer Vielzahl von auch ausreichend großen Fächern und Ablagen – und einem großzügig bemessenen Kofferraum. 485 bis 1579 Liter Zeugs schluckt der. Nur im Detail ist ihm da der gleich große Skoda Karoq überlegen, mit seinen vier großen, verschiebbaren seitlichen Haken zum (Ruck-)Sackerl-Fixieren. Ansonsten: feines Auto, der Ateca. (Andreas Stockinger, 7.4.2019)