Android 9: Wie weit die aktuellste Version von Googles Betriebssystem derzeit verbreitet ist, ist aufgrund mangelnder Zahlen unbekannt.

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Eine Kritik an Android ist beinahe so alt, wie das Betriebssystem selbst: Neue Version der Software verbreiten sich üblicherweise nur äußerst langsam. Jenseits von Googles eigenen Geräten ist die Update-Politik zu weiten Teilen ein Trauerspiel. Bis auf wenige Ausnahmen lassen sich die Hardwarehersteller üblicherweise lange Zeit, bis sie eine neue Android-Generation übernehmen – und das selbst bei aktuellen Topgeräten. Je günstiger die Geräte werden, desto schlechter ist es dann um die Update-Versorgung bestellt.

Sisyphos

Google versucht diesen Zustand seit Jahren mit immer neuen Maßnahmen zu verändern. Bisher mit äußerst begrenztem Glück. Nun scheint man einen neuen Weg gefunden zu haben, um die Zahl der negativen Schlagzeilen zu diesem Thema zu reduzieren: Bereits seit einem halben Jahr wurden keine neuen Zahlen zur Verbreitung einzelner Android-Generationen veröffentlicht. Zuvor wurden diese monatlich aktualisiert.

Warum man sich dazu entschieden hat, will Google nicht erläutern. Auf der zugehörigen Webseite ist lediglich knapp davon zu lesen, dass der Daten-Feed sicher derzeit unter Wartung befindet. Ein Update solle "bald" kommen, verspricht der Hersteller zwar – dieses "bald" ist aber ebenfalls bereits einige Monate alt.

Überblick

Der Letztstand demonstrierte die Problematik aber ohnehin auch so sehr gut: Obwohl die Zahlen Ende Oktober veröffentlicht wurden, gab es darin noch keinerlei Spur des aktuellen Android 9, das bereits im August freigegeben wurde. Betont werden muss dabei allerdings, dass die Zahlen einen globalen Überblick bieten, und in Europa und den USA aktuelle Android-Generation üblicherweise eine deutlich größere Verbreitung haben.

Doch auch sonst gab es immer wieder Kritik an den Google-Statistiken. Immerhin verraten diese nicht, wie es mit der Versorgung mit Sicherheits-Updates aussieht, die nicht notwendigerweise mit einzelnen Plattformgenerationen zusammenhängen, aber nicht minder wichtig sind. Besser als gar keine Zahlen war die alte Statistik freilich immer noch. (apo, 28.4.2019)