Österreicher trinken im Schnitt 27 Liter Wein pro Jahr.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Im vergangenen Agrarjahr 2017/18 mussten wegen schwacher Ernte mehr Getreide und Kartoffeln importiert werden, um den heimischen Bedarf zu decken. Insgesamt sank die pflanzliche Produktion in Österreich um sechs Prozent, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit. Ein deutliches Plus gab es bei der Produktion von Wein und Obst, geht aus der aktuellen Versorgungsbilanz hervor.

Das agrarische Außenhandelsvolumen pflanzlicher und tierischer Produkte legte in diesem Zeitraum um fünf Prozent auf 23,5 Milliarden Euro zu. Der Wert der Agrarimporte stieg gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2016/17 von 11,7 Milliarden auf 12,1 Milliarden Euro, während die Exporte von 10,8 Milliarden auf 11,4 Milliarden Euro kletterten. Gehandelt wurde vor allem mit EU-Mitgliedstaaten mit einem Anteil von 83 Prozent bei Importen und 75 Prozent bei den Exporten.

Weniger Getreide

In der Saison 2017/18 wurde gegenüber der Vorperiode deutlich weniger Getreide geerntet: Mit 4,86 Millionen Tonnen gab es ein Minus von 15 Prozent. Auch die Kartoffelernte fiel mit 653.400 Tonnen um 15 Prozent geringer aus. Bei Obst gab es hingegen ein Plus von 61 Prozent auf 336.900 Tonnen, nach einem Ernteeinbruch von 56 Prozent in der Periode 2016/17. Die Gemüseernte sank um drei Prozent auf 670.600 Tonnen. Die Produktion von Ölsaaten ging um zwei Prozent auf 383.000 Tonnen zurück, bei der Zuckerrübenernte wurde ein deutlicher Rückgang von 15 Prozent auf 2,99 Millionen Tonnen verzeichnet. Beim Wein gab es indes einen Anstieg von 27 Prozent auf 2,49 Millionen Hektoliter.

Die österreichische Landwirtschaft konnte den Bedarf an Wein zu 101 Prozent, an Getreide zu 86 Prozent und an Kartoffeln zu 80 Prozent decken. Beim Gemüse konnte die heimische Nachfrage zu 56 Prozent bedient werden, bei Ölsaaten zu 48 Prozent und beim Obst zu 40 Prozent. Der Eigenbedarf an pflanzlichen Ölen konnte zu 27 Prozent gedeckt werden, schreibt die Statistikbehörde.

Viel Wein und Kartoffeln importiert

Um den heimischen Bedarf zu decken, wurden insgesamt 2,93 Millionen Tonnen Getreide (plus 14 Prozent), 1,50 Millionen Tonnen Obst und Gemüse (minus zwei Prozent), 295.900 Tonnen Kartoffeln (plus 14 Prozent), 757.500 Hektoliter Wein (minus 16 Prozent), 594.800 Tonnen Ölsaaten (minus vier Prozent) sowie 328.600 Tonnen pflanzliche Öle (plus ein Prozent) importiert, so die Statistik Austria.

Als Nahrungs- und Futtermittel sowie als Rohstoff für die industrielle Verarbeitung (Food und Non-Food) standen hierzulande insgesamt 5,69 Millionen Tonnen Getreide (minus fünf Prozent) sowie rund zwei Millionen Tonnen Obst und Gemüse (plus vier Prozent) zur Verfügung. An Kartoffeln gab es mit 812.700 Tonnen um acht Prozent weniger, an Ölsaaten um sieben Prozent mehr (791.400 Tonnen). Zudem waren 415.700 Tonnen Pflanzenöle (plus fünf Prozent), 2,45 Millionen Hektoliter Wein (plus ein Prozent) und 9,21 Millionen Hektoliter Bier (gleichbleibend) verfügbar.

Pro Kopf verbrauchten die Österreicher 114,9 Kilo Gemüse, 73,3 Kilo Obst und 72,8 Kilo Weizen- und Roggenmehl. Auch beim Zucker wurde nicht gespart: der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 33 Kilo. Bei Bier und Wein lag der Verbrauch bei 104,4 bzw. 26,7 Liter pro Kopf. (APA, 30.4.2019)