Wofür die Fachhochschulen in ihrer Positionierung stehen – Praxisorientierung und Wirtschaftsnähe –, erhält beste Noten. Der Vergleich mit Unis ist nicht immer ganz fair.

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Die Fachhochschulkonferenz (FHK) hat anlässlich des 25-jährigen Bestehens der österreichischen Fachhochschulen eine großangelegte Imagestudie in Auftrag gegeben. Mittels Onlinebefragung wurden 3.200 Österreicherinnen und Österreicher zum allgemeinen Image der Bildungssektoren und speziell zu den Eigenschaftsprofilen von Fachhochschulen und Universitäten befragt.

Der allgemeine Eindruck unter den abgefragten Bildungseinrichtungen fällt für Fachhochschulen am besten aus. 69 Prozent der Befragten haben einen (sehr) guten Eindruck von Fachhochschulen, gefolgt von Universitäten (65 Prozent sehr guter und guter Eindruck) und berufsbildenden höheren Schulen (64 Prozent). Insbesondere die straffere Organisation des Studiums, Betreuung und Service, der Praxisbezug und die Nähe zur Wirtschaft und potenziellen Arbeitgebern werden als Stärken von Fachhochschulen wahrgenommen.

Zufriedene Studierende

Die Organisation des Studiums an Fachhochschulen (Aufnahmeverfahren, Absolvierung in einer vorgegebenen Zeit, Begrenzung der Studienplätze) finden insgesamt 86 Prozent der Befragten (sehr) gut. FH-Absolventen selbst bewerten die Organisation ihres Studiums wesentlich besser als Universitätsabsolventen (94 vs. 68 Prozent).

Die Informationen und allgemeinen Rahmenbedingungen des Studiums werden ebenfalls sehr gut bewertet. 66 Prozent fühlten sich (sehr) gut informiert. FH-Absolventen beurteilen auch diesen Aspekt wesentlich besser als Universitätsabsolventen (82 vs. 60 Prozent).

Das abgefragte Eigenschaftsprofil der beiden Bildungseinrichtungen fällt deutlich zugunsten der Fachhochschulen aus. Jeweils rund sieben von zehn Befragten sind der Meinung, dass Fachhochschulen nützlich sind, zielgerichtet sind, gute Berufsaussichten bieten und wichtig sind. Universitäten werden diese Attribute von 53 bis 66 Prozent zugeschrieben. Weiters schreiben gut sechs von zehn Befragten (zwischen 61 und 66 Prozent) den Fachhochschulen die Eigenschaften zeitgemäß, arbeitsmarktrelevant, wirtschafts- und industrienahe, modern, effizient, praxisorientiert, innovativ, hohes Ansehen und lösungsorientiert zu. Für Universitäten bewegen sich die Nennungsanteile zwischen 41 und 45 Prozent.

Klarer Plan, Mindestzeit

Bezüglich der Offenheit gegenüber Neuem werden Universitäten tendenziell besser bewertet. In der Umfrage wurden auch verschiedene Aspekte des Studiums selbst abgefragt. Dabei zeigt sich, dass FH-Absolventen und -Studierende deutlich zufriedener sind als Universitätsabsolventen und -studierende. Hinsichtlich der Praxisnähe (FH: 76 Prozent, Uni: 38 Prozent; sehr und eher zufrieden), der Aktualität der Inhalte (79 vs. 65 Prozent), der technischen Ausstattung (70 vs. 41 Prozent), Betreuung und Service (70 vs. 47 Prozent), Engagement und Betreuung durch Lehrende (71 vs. 55 Prozent) sowie der zur Verfügung stehenden Lehrmaterialien (73 vs. 60 Prozent) schneiden Fachhochschulen wesentlich besser ab.

Rund 70 Prozent der FH-Studierenden gehen davon aus, dass sie ihr Studium in Mindestzeit absolvieren werden, unter Uni-Studierenden sind es 40 Prozent. Auch die Chance, eine Arbeitsstelle zu finden, wird bei Fachhochschulen besser als bei Universitäten gesehen. (red, APA, 2.5.2019)