Volkswagen startet demnächst seine E-Auto-Offensive. Das bringt Veränderungen am Lithium-Markt.

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Volkswagen hat ja einen ziemlich radikalen Schwenk in Richtung Elektromobilität angekündigt, mit nicht weniger als 70 neuen reinen Elektromodellen und einem Anteil an ausgelieferten Elektroautos von 25 Prozent 2025.

Das könnte vor allem deshalb funktionieren, weil man am chinesischen Markt zunehmend höhere Elektroautoquoten erfüllen muss. Auch in Europa muss Druck in Richtung Elektromobilität gemacht werden, da hier die Flottenverbrauchsvorgaben nicht anders einzuhalten sein werden.

Bedarf an Lithium

Gleichzeitig und infolgedessen soll sich der weltweite Bedarf an Lithium – von VW etwas vage ausgedrückt – "in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln". Das heißt nichts anderes, als dass die Verfügbarkeit von Lithium schon früh genug abgesichert werden muss. Deshalb hat man mit der chinesischen Ganfeng Lithium Co Ltd. mit Sitz in Jiangxi eine Absichtserklärung zur Lieferung von Lithium für die nächsten zehn Jahre abgeschlossen.

Die Versorgung mit Lithium ist deshalb brisant, da das Leichtmetall derzeit und wohl noch länger nicht wirtschaftlich rezykliert werden kann, sondern am Ende des Lebenszyklus verbrannt wird und für immer verloren ist. Von den schweren Metallen werden zwar wesentlich größere Mengen benötigt, sie lassen sich aber besser wiederverwerten.

Vorkommen in Österreich

Auch in Österreich gibt es Lithiumvorkommen, und zwar auf der Koralm im Grenzgebiet zwischen der Steiermark und Kärnten. Sie gehört zu European Lithium, einer Tochter eines australischen Bergbaukonzerns.

Aufgrund der Bedarfsprognosen werden weltweit Lithiumgewinnungsstätten erschlossen, so kann es sowohl zu Verknappungen als auch zu Überschüssen kommen, ein ideales Feld für risikobereite Spekulanten. (Rudolf Skarics, 12.5.2019)