Die Ambitionen sind groß, die Hürden aber manchmal größer. Immer wieder scheitern Start-ups an den selbst gesteckten Zielen oder den Erwartungen der Kunden. Viele Ideen werden in den Medien gehypt, weil sie echten Mehrwert versprechen. Doch oft kann die tolle Idee nicht in die Realität umgesetzt werden. Und manchmal stecken dahinter auch unlautere Absichten.

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Umstrittene Wunderzahnbürste

Eine Zahnbürste, die Zähne in Sekunden säubert. Klingt nach einer tollen Idee mit einer großen Zielgruppe. Doch das Wiener Start-up Amabrush scheiterte und musste vor kurzem Insolvenz anmelden. Der Grund: Konsumentenschützer hatten Zweifel, ob das Unternehmen Lieferungen und Qualitätsansprüche einhalten kann. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Ein dadurch erhöhter Kostenaufwand habe laut Amabrush nun schließlich zur Firmenpleite geführt.

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Sinnbefreiter Entsafter

Besonders prominent scheiterten die Macher des Juicero. Dabei handelte es sich um eine per App-gesteuerte Saftpresse, die mit Fruchtpüree-Säckchen funktionierte, die man teuer dazu bestellen sollte. Allerdings: die Saftsäcke konnte man auch per Hand auspressen. Juicero wollte 400 Dollar für den Entsafter. Das sorgte für ein PR-Desaster. 2017 gab das Unternehmen seine Schließung bekannt.

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Smartphone-Schmäh

Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollte der chinesische Hersteller Meizu ein Smartphone ohne Anschlüsse und Knöpfe auf den Markt bringen. Die Kampagne scheiterte und dann hieß es plötzlich, dass es nur ein PR-Gag gewesen sei. Auch wenn sich nicht sehr viele Interessenten gefunden haben, das Gerät zu finanzieren, dürfte die Enttäuschung bei den wenigen Unterstützern doch groß gewesen sein.

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Bitcoins statt Rucksack

Der "Erfinder" des iBackPack sammelte sowohl über Indiegogo als auch Kickstarter Geld ein und versprach einen mit Gimmicks nur so gespickten Rucksack. Akkus, WLAN-Hotspot, Taschenlampe, USB-Hub, und, und, und hätte der iBackPack integrieren sollen. Doch dann wurde das Projekt eingestellt – angeblich wegen Sicherheitsproblemen mit den Lithium-Ionen-Akkus. Den Unterstützern der Crowdfunding-Kampagnen kam das faul vor und die Branchenaufsicht FTC begann zu ermitteln. Dem Mann hinter der Kampagne wird laut "The Verge" nun vorgeworfen, dass er nie vorhatte den Rucksack zu produzieren und das Geld stattdessen für Bitcoins ausgab. (br, 23.6.2019)