Bild nicht mehr verfügbar.

Der Microsoft Store beheimatet derzeit rund 670.000 Apps.

Foto: REUTERS/Eduardo Munoz

Der Microsoft Store beheimatet derzeit rund 670.000 Apps und ist damit hinter Google Play (2,1 Millionen) und dem Apple App Store (2 Millionen) der drittgrößte Anbieter der Welt. Die große Anzahl macht es jedoch mitunter schwer, den Überblick zu bewahren, ganz zu schweigen von Kontrolle.

Letzteres dürfte Microsoft zuletzt vernachlässigt haben, wie "Winfuture" unter Berufung auf Martin Brinkmann von "Ghacks" berichtet. Denn regelmäßig tauchen gefälschte oder nachgemachte Apps im Store auf.

Brinkmann sagt: "Die Nachahmer sind immer noch im Microsoft Store verfügbar und die Entwickler der Anwendungen sind frustriert über den Mangel an Unterstützung, den sie von Microsoft erhalten."

Thunderbird

Vor allem bei Open-Source-Anwendungen hält sich dieses Problem sehr hartnäckig. Immer wieder kommen hier nachgemachte Anwendungen zum Vorschein, die ohne offizielle Lizenz, aber dafür teilweise gegen Geld angeboten werden. Und obwohl diese Nachahmer gemeldet werden, soll Microsoft nichts unternehmen, sondern nur tatenlos zusehen.

So wird zum Beispiel das Mail-Programm Mozilla Thunderbird von einem Drittanbieter angeboten und hält, dem prominenten Namen und Rabattaktionen bis 90 Prozent sei Dank, bei guten Bewertungen im Store. Dadurch wirkt es gleich seriöser, was die Aufklärung für Microsoft zumindest auf den ersten Blick erschwert.

Beschwerden bis Boykott

Ein zweites Beispiel: Die Anwendung Screen to GIF, mit der man eigene GIFs erstellen kann, existiert gleich in mehreren Ausführungen im Store, unter anderem als "Screen Recorder & Webcam Recorder" oder "Screen Recorder Plus". Dies geschieht allerdings ohne Lizenz des Originals.

Den Nutzern könne man nur schwer einen Vorwurf machen, aber Microsoft müsste hier handeln – erst recht bei Hinweisen, die jedoch bisher meist ignoriert wurden. Im "Portable Freeware Collection Forum" wird daher bereits zum Boykott des Store aufgerufen. (red, 20.6.2019)