Fallschirmspringer des Jagdkommandos bei der Leistungsschau zum Nationalfeiertag auf dem Heldenplatz in Wien 2018.

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Das Bundesheer ist finanziell so am Sand, dass die "Leistungsschau" (früher: Parade) zum Nationalfeiertag am 26. Oktober entfallen muss. Der Experten-Verteidigungsminister Thomas Starlinger sagt, man habe nicht einmal das Geld für die Lkw-Pickerln. Auch die Auslandseinsätze sind gefährdet.

Nun dachten naive Geister, unsere vergangene Kameradschaftsbund-Regierung aus ÖVP und FPÖ, voll von stählernem Wehrwillen und hochgehaltener Tradition (die sich bei der FPÖ auch auf die Verehrung der deutschen Wehrmacht erstreckt), habe sich mehr um das Bundesheer gekümmert als die vorangegangenen verdächtigen SPÖ-Wehrunwilligen. Scheint aber ein Irrtum gewesen zu sein, denn der Slogan "Sparen im System" dürfte so ausgelegt worden sein, dass man das Graffelwerk verrotten lässt.

Andererseits sind die Personalkosten bei weitem der aufwendigste Posten im Heeresbudget: Rund 70 Prozent der 2,3 Milliarden Euro gehen für das Personal drauf. Da ist es nicht verwunderlich, wenn für die Hardware nicht viel übrig bleibt. Es heißt nun, das Parlament werde schon Sondermittel finden, damit die Buben am 26. Oktober weiter auf die alten Panzer klettern und die Hubschrauber bestaunen können.

Wäre auch ein bisserl blöd, wenn die Heeresschau zum Nationalfeiertag aus Kostengründen ausfällt, die Airpower-Flugshow in Zeltweg aber wegen politischer Interventionen stattfindet. (Hans Rauscher, 26.6.2019)