Mehrere Wohnungen wurden massiv beschädigt, Stiege zwei wird nicht mehr wiederaufgebaut werden können.

Foto: Jürgen Koehler

Wien – Ein Loch klafft in dem Gemeindebau in der Preßgasse im vierten Wiener Bezirk. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und dem vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Inventar auf die Straße geschleudert. Während am Donnerstagvormittag weiterhin nach einer verschütteten Person gesucht wurde, haben zahlreiche Menschen zumindest vorübergehend ihr Zuhause verloren.

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Das Gebäude wurde am Mittwoch evakuiert. Insgesamt sind im von der Explosion hauptbetroffenen Mehrparteienhaus 42 Personen in 22 Wohnungen gemeldet, sie können die Anlage aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres nicht betreten. Noch am Mittwoch organisierte Wiener Wohnen die ersten Ersatzquartiere für die Betroffenen. "Wir konnten in der Nacht noch die ersten zwei, drei Mietparteien unterbringen", sagt ein Sprecher von Wiener Wohnen.

Nachbarn, Wohnungen, Hotels

Donnerstagvormittag wurden parallel dazu alle Mieter durchtelefoniert, gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen wollte man nach Hilfsmöglichkeiten suchen. Ist eine Wohnung beschädigt, sei die Hausverwaltung verpflichtet, sich um die Mieter zu kümmern, so der Wiener-Wohnen-Sprecher.

Eine Aufnahme des Unfallortes am Mittwochabend.
Foto: Standard

Doch auch wenn nicht, wie im Fall in der Preßgasse, ein Gemeindebau betroffen ist, helfe man als städtische Wohnungsverwaltung aus, etwa beim Großbrand am Simmeringer Enkplatz vor einigen Wochen. Dabei werde vor allem auf Nachbarhäuser, aber auch auf Ersatzquartiere der Gruppe Sofortmaßnahmen oder kurzfristig auf Hotels zurückgegriffen.

Wie es mit dem Haus weitergeht

Bei dem einsturzgefährdeten Haus an der Ecke Preßgasse/Schäffergasse handelt es sich um eine in den Jahren 1950/51 von dem Architekten Hanns Kunath erbaute Gemeindebauanlage. Das Haus besteht aus zwei Stiegen, die von der Explosion betroffene "ist definitiv verloren" und wird abgerissen werden müssen, heißt es aus dem Büro von Stadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). Man habe noch Mittwochnacht erste Sofortmaßnahmen beauftragt, "damit wir zur Absicherung anrücken können, wenn die Feuerwehr das Haus an uns übergibt". Ob die zweite Stiege gerettet werden kann, werde sich erst nach einer Überprüfungen zeigen. (APA, red, 26.6.2019)