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Der heutige Inlandsgeheimdienst FSB geht aus dem KGB hervor. Im Bild: Das Hauptquartier.

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Online-Bewertungen können ein praktisches Hilfsmittel für Konsumenten sein und beeinflussen Entscheidungen maßgeblich. Das wissen auch Unternehmen – negative Rezensionen können gerade kleinere Betriebe erheblich treffen. Dementsprechend versuchen sie, manchmal auch mit rechtlichen Mitteln, dagegen vorzugehen.

Wer im tschechischen Prag urlaubt, erwägt womöglich einen Besuch bei dem dortigen KGB-Museum. Der Inhaber soll laut Rezensionen besonders passioniert sein und seine Sammlung des sowjetischen Nachrichtendienstes mit einer Show vorstellen. Doch neben positiver Rückmeldungen bei Plattformen wie Google-Reviews oder Tripadvisor kommt auch immer wieder Kritik. Der Tenor: Der Besitzer würde keine keine validen Informationen vermitteln und auf eher kleinem Raum eine privat wirkende Sammlung präsentieren. Mehrere User klagen, dass statt Fakten zudem vorgeführt werde, wie Waffen des KGB verwendet werden können.

Scharfe Reaktionen

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Der Inhaber selbst will das jedoch nicht auf sich sitzen lassen – und reagiert mitunter scharf auf die negativen Bewertungen. So schreibt er etwa einer Userin auf Tripadvisor, die kritisiert, dass die Tour "eher eine Seifenoper-Performance" als eine Vorstellung war, dass jeder, der die Bewertung lese, "mehrmals dümmer" werden würden. Zudem attackiert er die Nutzerin dafür, dass sie Fotos veröffentlichte – mit dem Kommentar: "Wer hat dir erlaubt, Fotos zu veröffentlichen, die du in dem Museum gemacht hast? Respektierst du keinen Privateigentum?" Ein weiterer User schreibt: "Es ist eigentlich ein Raum, mit einem irren Mann, den man nur schwer versteht und der erklärt, auf welche Weisen man Nazis umbringen kann."

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Unverständliche Kommentare

Zahlreiche der Kommentare des Inhabers wurden offenbar mithilfe von Übersetzungstools erstellt, da sie Fehler enthalten, die darauf zurückführen. In manchen Kommentaren wird der Besitzer auch ausfällig.


Immer wieder wirft der Inhaber kritischen Nutzern vor, zu lügen.
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Nutzern, die die Tour als teuer bezeichnen, empfiehlt er immer wieder, weniger Bier (und im obenstehenden Fall Burger) zu konsumieren.
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Wut

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So kritisierte eine Besucherin den kleinen Raum und die Art und Weise, wie die Tour ablief. "Ich habe nichts über das KGB gelernt und war über eine Stunde lang in einem kleinen, überfüllten Ausstellungsraum gefangen. Sehr enttäuschend. Außerdem hat es nicht gut gerochen – nicht schlecht, aber wie schlecht riechende Kerzen. Das hat mir Kopfschmerzen bereitet."

Der Inhaber reagierte mit den Worten: "Manche Menschen haben keine Angst davor, ihre Dummheit zu zeigen." Ihr ganzes Leben habe die Nutzerin nichts gelernt und wolle nun grundlegendes Wissen in einer Stunde sammeln, schimpft er. Dann kommentiert er – aufgrund fehlerhafter Satzkonstruktionen inhaltlich schwierig erfassbar – das Profilbild der Userin und unterstellt ihr, womöglich aufgrund "hoher Quantitäten an Bier" Kopfschmerzen bekommen zu haben. Ähnlich verärgert zeigt sich der Inhaber auch bei Google Reviews. (red, 9.7.2019)