Noch immer wagt niemand die Gesamtkosten zu beziffern. Die veranschlagten 41 Millionen Euro wurden bereits um mehr als das Doppelte überschritten. Die Neugestaltung des Innsbrucker Patscherkofels wurde zum Fass ohne Boden. Und sie zeichnet ein desaströses Bild der politischen Kultur.

Bis heute will niemand Verantwortung übernehmen. Die ehemalige Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) hatte noch vor der Gemeinderatswahl 2018 eine "finanzielle Punktlandung" versprochen. Dabei müsste ihr schon damals bekannt gewesen sein, dass dies nicht stimmt, stellte der Kontrollausschuss im Gemeinderat nun fest.

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Skipiste auf dem Innsbrucker Patscherkofel.
Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler

Oppitz-Plörer wurde abgewählt, ihr folgte der Grüne Georg Willi im Amt nach. Der zieht sich auf den komfortablen Standpunkt zurück, seinerzeit als Nationalrat noch nicht zuständig gewesen zu sein. Aber alle Beteiligten, so Willi, müssten sich nun ernsthaft fragen: "Was war mein Teil der Verantwortung?"

Also auch Mitglieder seiner Partei. Denn die saßen in jenen "Montagsrunden", von denen keine Protokolle existieren, obwohl dort der Politik berichterstattet wurde.

Es gibt viele Verlierer in der Causa Patscherkofel. Allen voran die Steuerzahler. Profitiert haben wohl nur die Baufirmen und ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel. Er hatte den Skiberg 1995 um 250.000 Euro von Innsbruck erstanden und 2014 um vielkritisierte 10,7 Millionen zurückverkauft. (Steffen Arora, 9.7.2019)