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Amazons Prime Day wird wieder einmal von Konsumentenschützern kritisiert.

Foto: AP Photo/Jens Meyer

Am 15. und 16. Juli veranstaltet Amazon den sogenannten Prime Day. Das Unternehmen verspricht in diesem Zeitraum Rabatte auf zahlreiche Produkte. Doch an dem Event gibt es massenhaft Kritik. Konsumentenschützer warnen seit Jahren vor der Vorgehensweise des Konzerns.

"Verkaufspsychologische Folterinstrumente"

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nennt Amazons Praktiken zum Prime Day in einem Interview mit der Welt "verkaufspsychologische Folterinstrumente". Es gibt einen Countdown, der zeigt, wie lange ein Angebot noch zu haben ist. Künstliche Verknappung solle den Druck auf die Kunden erhöhen. Dabei sind laut den Konsumentenschützern viele Artikel später wieder zu haben.

Auch die Angaben zu den Rabatten werden kritisiert. Amazon zeigt einen durchgestrichenen Preis und den neuen Preis und bewirbt die Reduktion nochmals extra in Prozent. Beim durchgestrichenen Preis handelt es sich allerdings um die sogenannte Unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Der tatsächliche, normale Verkaufspreis ist meist niedriger. Und so ist die Ersparnis deutlich geringer, als die Angaben suggerieren. Außerdem schlagen einige Händler hohe Versandkosten auf einen niedrigen Produktpreis auf.

Preise beobachten

Ein Blick auf die längerfristige Preisentwicklung zeigt zudem, dass einige Produkte im Vorfeld des Prime Day teurer werden. Beobachten kann man das mit Keepa, einer Browser-Erweiterung, die Preise für Produkte auf Amazon trackt. Die Erweiterung blendet auf jeder Produktseite eine Grafik ein, die die Preisentwicklung seit Einstellung des Produkts anzeigt und Nutzer benachrichtigen kann, wenn ihr Wunschpreis erreicht ist.

Nutzer sollten sich also nicht von dem Shopping-Event unter Druck setzen lassen, sondern auf Preisvergleichsportale und Tools wie Keepa setzen, um echte Schnäppchen zu ergattern. (red, 10.7.2019)