Hunee bringt am Freitag im Sass House mit Discoperlen zu Gehör.

Foto: Dan Medhurst

Freitag, 12.7.

Das Sommerloch ist nun endlich eröffnet. Leider handelt es sich dabei nicht um einen neuen Pop-up-Club mit riesiger Dachterrasse, der mal ein Parkhaus war. Einen Ort, von dem wir noch unseren Kindern erzählen werden. "Damals im Sommerloch, da waren die Bässe wuchtig und die Liebe frei, das könnt ihr euch ja gar nicht vorstellen!" Nein, nein, nein. Das geht in Wien nicht. In Wien ist ein Sommerloch ein buchstäbliches Sommerloch. Feiern dann im Herbst wieder!

Na gut, ganz so schlimm ist es auch nicht, uns bleibt immer noch Impulstanz. Nein, nicht das Tanz- und Performancefestival, das natürlich eh auch einen Besuch wert ist – wir meinen die Vestibül-Partys in dessen Rahmen. Heute mit den FM4-Großmeistern im Bereich Hip-Hop, DJ Phekt und Trishes.

Endlich mal Besuch aus Berlin, der nicht harten Trockentechno im Gepäck hat, sondern hübsch verspielten House, durchzogen von Raritäten aus aller Welt und Discoperlen: Der gute Hunee kommt ins Sass.

Bei der Ménage à trois im Club-U wird eine schweißtreibende Mischung aus Beat, Garage, Soul, Funk, Latin, Exotica und vielem mehr auf Vinyl versprochen, außerdem eine Klimaanlage.

Die Reihe F*cken Plus versetzt das Werk wieder in einen Ausnahmezustand. Techno am einen Floor mit Matt Mor, Therese Terror und Gerald VDH, Pop und Trash am anderen, selektiert von Phirbit & Bambi. Nebenan in der Grellen Forelle gibt's natürlich auch Techno: Reinier Zonneveld beweist, dass auch die Aussicht auf eine Karriere als Konzertpianist einen nicht davon abhalten kann, Raver zu werden. Roll over Beethoven.

Samstag, 13.7.

Wie Leute sechsstündige Sets spielen, war der Autorin dieses Planers immer schon ein Rätsel. Nicht so sehr, weil es schwer sein muss, einen musikalischen Spannungsbogen über sechs Stunden aufzubauen – das kriegt man mit Übung wohl schon hin. Eher wegen der Frage, wann man aufs Klo geht. Besonders im Vestibül, Stichwort Kloschlange. Na ja, irgendeinen 13-minütigen Edit einer Disco-Nummer wird Franco Forte schon haben, wenn er mal muss.

Disco der Marke Italo gibt es heute auch im Celeste bei der Reihe Fixstern, wo Johan Solo, wohnhaft in Madrid, unter der Kugel steht.

Afrobeat, -funk und -disco bringt Mark Oni heute ins Werk – auf dem zweiten Floor darf's dann auch Techno sein. (Amira Ben Saoud, 12.7.2019)