© Milan Nowoitnick Kampfer

Wer Wim Wenders Film PINA die Tage (noch einmal) gesehen hat, kann es schon nicht mehr erwarten. Ein echtes Stück von Pina Bausch! Einschließlich Fado, Gummiwalross und Samba! Vor 10 Jahren ist die weltberühmte Choreografin gestorben, aber ihre Tanztheaterstücke sind immer noch voller Leben. Nun wurde Masurca Fogo in der Originalfassung wieder einstudiert. Oft hat Pina Bausch dort gearbeitet, wo andere Urlaub machen. Sie aber hat Alltag und die Energie des Lebens studiert. In diesem Fall in Lissabon. Das Stück wurde ein derart humorvolles Mirakel aus Tanz, Text, Musik und Video, dass es nicht zuletzt Eingang in Pedro Almodovars berühmten Film Sprich mit ihr gefunden hat.

Masurca Fogo, 16. – 19. Juli, 21:00 Uhr, Burgtheater

© Marc Coudrais

Lebensfreude ist nicht immer etwas Selbstverständliches. Vor allem nicht für Mitteleuropäer_innen. Aber die Wege zum Glück sind lernbar. Wenn dabei auch einige Missverständnisse auftauchen und einige politische Fragen gelöst werden müssen. Haben wir Spaß für uns selbst, oder weil er uns verkauft wird? Wie wird Genuss hergestellt und wie eingelöst? Darum geht es in 7 Pleasures von Mette Ingvartsen, die wiederum ihre Position als eine der wichtigsten Choreografinnen ihrer Generation spätestens mit ihrer Tetralogie Red Pieces eingelöst hat. 7 Pleasures ist der zweite Teil, der nebenbei dazu führte, dass Facebook die Seite von ImPulsTanz für zwei Monate gesperrt hat.

7 Pleasures, 19. Juli, 19:00 Uhr + 21. Juli, 21:00 Uhr, Akademietheater

© Pierre Planchenault

Zwei sehr unterschiedliche Werke, beide jedoch von tiefer Konzentration, Einkehr und einer so poetischen wie außergewöhnlichen Bühnensprache getragen: Steven Cohen aus Südafrika tanzt in put your heart under your feet ... and walk! ein berührendes queeres Kaddisch auf seinen verstorbenen Freund Elu. Aus Iran kommt Tänzer- und Theatermacher Ali Moini, der in My Paradoxical Knives zu einem Gedicht des persischen Dichters Rumi auf und an Messers Schneide tanzt.

put your heart under your feet ... and walk!, 17. + 20. Juli, 21:00 Uhr, Odeon Zusatzvorstellung: 21. Juli, 21:00 Uhr

© Christian Lutz

My Paradoxical Knives, 17. Juli, 19:00 Uhr + 21. Juli, 21:15 Uhr, mumok

© Vladimir Miller

Einen Pool zum Erfrischen gibt es nicht nur am Arsenal, wo das riesige Workshop-Angebot von ImPulsTanz stattfindet (Mitmachen immer noch möglich!), sondern auch in der Hofstallung des mumok: einen Pool der Ideen, der möglichen Begegnungen, der live ausgewählten Kostüme. Für Unstable Nights lädt der Raumkünstler Vladimir Miller verdiente Künstler_innen und Nachwuchs ein, nächtliche Visionen zu entwerfen. Mit einem Generalpass können Gäste diese Reise durch die Nacht zehn Tage lang begleiten.

Unstable Nights, 17. – 26. Juli, 21:00 Uhr, Hofstallung, mumok

© Raynaud de Lage

Eine weitere gute Nachricht zu ImPulsTanz X Museum: Auch für den Ringtanz À bras-le-corps gibt es eine Zusatzvorstellung. Der Jugendgeniestreich von Boris Charmatz und Dimitri Chamblas zur Geigenmusik von Paganini wird immer noch von den Urhebern getanzt! Und wer mehr vom jungen Charmatz zwischen hohen formalen Ansprüchen und Konfrontation des tänzerischen Körpers mit einer so rätselhaften wie herausfordernden Wirklichkeit sehen möchte, ist bei den Filmen von César Vayssié mit Boris Charmatz im Auditorium des Leopold Museums richtig.

À bras-le-corps, 16. + 18. Juli, 19:30 Uhr, 17. Juli 18:30 Uhr, Leopold Museum

© Filmstill

Les Disparates & Levée, 17. Juli, 17:30 Uhr + 18. Juli, 18:00 Uhr, Leopold Museum

© Clara Hermans

Sie sind die Stars von morgen! Wer einmal bei der [8:tension] Young Choreographers' Series dabei war, hat meist eine große Karriere im Tanz vor sich. Eröffnet wird die Serie vom Universalgenie Michiel Vandevelde, der in Andrade das kulturrevolutionäre Manifest des brasilianischen Autors Oswald de Andrade auf den europäischen Tanzkörper treffen lässt. Aus Brasilien kommt auch die detailverliebte Michelle Moura mit der hypnotischen Zwinkerchoreografie BLINK – mini unison intense lamentation.

Andrade, 15. Juli, 21:00 Uhr + 17. Juli, 22:30 Uhr, Schauspielhaus

© Thomas Lender

BLINK – mini unison intense lamentation, 21. Juli, 19:00 Uhr + 23. Juli, 22:30 Uhr, Kasino am Schwarzenbergplatz

© Rio Rutzinger

Alle, denen es um etwas geht, sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen: Der Künstler und Choreograf Jérôme Bel, der mit dem Zug anreist, lädt an zwei Nachmittagen zum Mitdenken ein. Ökologie und Tanz ist sein Thema. Mit Expert_innen und dem interessierten Publikum soll eine gemeinsame Textgrundlage zur breiten Diskussion im Netz entstehen. Und wer für einen klaren Kopf erst eine lange Tanznacht braucht, der ist bei der ImPulsTanz Party A-Side richtig. Legendär wie immer, dieses Mal mit – ja, es ist wahr – Jersey-Club-Queen UNIIQU3. Mehr Musik gibt es übrigens im Musikvideoprogramm in Kooperation mit dem VIS Vienna Shorts, dessen erster Teil am Sonntag im Leopold Museum gezeigt wird. Und auch eine Ausstellung ist absolut empfehlenswert: Die beiden langjährigen Festivalfotografinnen Karolina Miernik und Emilia Milewska öffnen ihr Archiv – ab 16. Juli in der Galerie OstLicht.

Think Tank Dance & Ecology, 20.+ 21. Juli ab 13:00 Uhr, Arsenal

© Steadyprime

ImPulsTanz Party A-Side, 19. Juli, 22:00 Uhr, Kasino am Schwarzenbergplatz

© Sophie Faceshopping

Musikvideoprogramm Synthesize the Real, 21. Juli, 16:00

© Emilia Milewska

Come on! Dance with me, 17. Juli–10. August, Mi–Sa 12:00–18:00 Uhr, OstLicht Galerie for Photography