© STIG_45

Ein Feuerwerk sinnlichen Protests geht hoch, wenn der zarte Schmelz der politischen Songs des weltbekannten Caetano Veloso auf den hochenergetischen Tanz des Balé da Cidade de São Paulo unter der Leitung von ImPulsTanz-Mitgründer Ismael Ivo trifft. Er hat mit Morena Nascimento eine der angesagtesten Choreograf_innen Brasiliens beauftragt, die außerdem die jüngste Tänzerin des Tanztheater Wuppertals ist, die Pina Bausch noch selbst ausgewählt hat! Ihr Werk Um Jeito de Corpo ist in Brasilien ein riesiger Erfolg, auch für die Wiener Europa-Premiere wurden jetzt zwei Zusatzaufführungen angesetzt!

Um Jeito de Corpo, 23.–26. Juli, 21:00, Burgtheater

© Thomas Dhanens
© Marianne Greber

Die Musik von Richard Wagner ist in Israel aus guten Gründen immer noch ein Tabu. Lisi Estaras und Ido Batash wagen sich mit ihrer MonkeyMind Company trotzdem daran. Wie reagieren ihre Körper darauf? Was lässt sich damit über die Jewish Connection sagen, die den Tänzer_innen nicht nur in die Wiege gelegt wurde sondern auch immer wieder von außen gespiegelt? Ein bahnbrechender Selbstversuch! Ähnliches gilt immer auch für die Arbeiten des Südafrikaners Steven Cohen, auf dessen gewagte Kostüm- und Bildersprache Verlass ist!

The Jewish Connection Project, 28. Juli, 21:00, Volkstheater

Taste, 27. Juli, 19:00 + 29. Juli, 20:15, Leopold Museum

© Jens Sethzman
© Jens Sethzman

Körperliche Liebe und kalte Pornografie können ähnlich dicht beieinander liegen wie Libertinismus und Folter. Was sind die Regeln des Genusses, wo wendet er sich in sein Gegenteil? Mit so nüchternem wie gnadenlosem Forschergeist hat die dänische Choreografin Mette Ingvartsen in ihren Red Pieces die letzten 50 Jahre Sexualität, Politik und Körperkunst unter die Lupe genommen. Alle vier Werke der Serie sind in diesem Jahr bei ImPulsTanz zu sehen. Nach den ausverkauften Teilen 1+2 folgen nun die Orgienchoreografie to come (extended) und das an Marquis de Sade orientierte, kompromisslose Solo 21 pornographies.

© Jasper Kettner
© GRANULAR SYNTHESIS

to come (extended), 22. Juli, 21:30, Volkstheater

21 pornographies, 24. Juli, 22:00, Volkstheater

© Helmut Prochart

Wenige haben so viele Kontroversen im Tanz der letzten 25 Jahre verursacht wie Jérôme Bel. Der neuerdings zum Nicht-Flieger bekehrte Konzepttanz-Künstler lehnte den durchtrainierten, heroischen Tanzkörper von jeher ab. Nun schaut er in einem Film auf Schlüsselpositionen seines bisherigen Werks zurück. Aber auch das Nichts, besser gesagt, die Philosophie des Nichts von John Cage, beschäftigt ihn schon lange. Zum ersten Mal wird er dessen berühmten und nicht vergnügungsfreien Vortrag Lecture on nothing auf Englisch performen.

Retrospective, 22. Juli, 19:00, Akademietheater

Lecture on nothing, 23. Juli, 19:00, Schauspielhaus

Ein seltenes Revival! Die Pioniere des Medienkunstlabels Granular Synthesis trafen einst auf die bildschöne Akemi Takeya, die gerade aus Japan nach Wien gekommen war. Es entstand die ikonografische Installation MODELL 5, wegweisend für die Frage der Reproduktion von Bildern im digitalen Zeitalter. Aber auch heuer konfrontiert Takeya ihr Abbild wieder live mit der im Wortsinn atemberaubenden Performance ZZremix.

© Herman Sorgeloos

MODELL 5, 22. Juli, 20:30, Odeon

ZZremix, 25. Juli, 19:30 + 27. Juli, 21:00, Odeon

Die P.A.R.T.S.-Absolventin Claire Croizé hat ein Trio zu Musik von Johann Sebastian Bach choreographiert, das Matteo Fargion gemeinsam mit seiner Tochter Francesca am Piano live begleiten wird.

Flowers (we are), 24. Juli, 20:30, Akademietheater

© Marc Domage
© Peter Stamer
© Karolina Miernik
© Sebastien de Buyl

Woche 2 von "Tanz trifft Kunst" im mumok! Im Rahmen der Ausstellung Pattern and Decoration siebt Lenio Kaklea in Practical Encyclopaedia, Chosen Portraits sieben aus 600 Interviews zu Alltagsritualen. Peter Stamer inszeniert den Berliner Ausnahmeperformer Frank Willens in einer Museumsversion von Kafkas Strafkolonie und fragt nach Gerechtigkeit. Frédéric Gies begibt sich auf einen walk + talk in den Techno-Groove der 90er und die Unstable Nights von Raumkünstler Vladimir Miller werden länger und länger.

Practical Encyclopaedia, Chosen Portraits, 24. Juli, 20:30 + 26. Juli, 18:00, mumok

In the Penal Colony, Work in Progress Presentation, 26. + 29. Juli, 19:00, mumok

walk + talk, 28. Juli, 19:30, mumok

Unstable Nights, 23. + 24. + 25. + 26. Juli, 18:00, mumok Hofstallung

© Cynthia Mai Ammann
© Alan Proosa
© Jose Figueroa

Im Museum wird die Überschneidung von bildender und darstellender Kunst zelebriert. Das ist aber nicht die einzige andere Disziplin, mit der Performance liebäugelt. Mit Eric Arnal-Burtschy ist ein Berufsoldat bei ImPulsTanz zu Gast, Why We Fight ist seine persönliche Antwort auf diese Frage. Mira Kandathil und Annina Machaz stellen auch Fragen – an das Orakel. Bei Maria Metsalu, die wie Machaz schon mit der wilden Wienerin Florentina Holzinger gearbeitet hat, wird viel Blut fließen. Und mit Zombies geschmust. Samuel Feldhandler mischt in seinem Trio elektronische Musik mit den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach.

Why We Fight, 22. Juli, 23:00 + 24. Juli, 19:00, Schauspielhaus

Ask the oracle -the future is now-, 25. + 27. Juli, 22:30, Kasino am Schwarzenbergplatz

Mademoiselle x, 28. Juli, 22:30, + 29. Juli, 21:00, + 30. Juli, 19:00, mumok Hofstallung

’d he meant vary a shin’s, 26. Juli, 22:30 + 28. Juli, 19:30, Schauspielhaus

© Gadaffi Gals

Dass Beyoncé und Jay-Z im Louvre den spektakulären Clip Apeshit aufgenommen haben, ist niemandem entgangen. Aber die Welt der politischen und künstlerischen Tanz-Clips ist weit größer. Beim Musikvideoprogramm B-E-H-A-V-E im Leopold Museum erwartet Sie ein Update, das es in sich hat!

B-E-H-A-V-E, 28. Juli, 16:00, Leopold Museum Auditorium

Geschätzt und gefürchtet: Mårten Spångberg. Geschätzt und poetisch: Anne Juren. Der Tänzer-Philosoph und die Bewegungsrecherche-Choreografin sind ImPulsTanz schon lange verbunden. Nun stellen sie gemeinsam ein Buch vor, in dem es um neue Forschungen am höchsten politischen Gut geht: dem Körper.

MOVEMENT RESEARCH, Buchpräsentation, 29. Juli, 22:30, Volkstheater – Rote Bar