Österreichische Familienunternehmen blicken im europäischen Vergleich sehr positiv in die Zukunft. Dreiviertel sehen auch für das kommende Jahr ein Wachstum ihrer Firma, berichtete die Unternehmensberatung PwC für die Alpenrepublik aus ihrem "European Private Business Survey". Demnach könnten die Unternehmen aber auch mehr für ihre Digitalisierung tun.

Im EU-Durchschnitt sehen nur 57 Prozent der befragten Betriebe ein Wachstum im Jahr 2020. In Deutschland sind es überhaupt nur 46 Prozent. Pessimistischer sind in Europa nur Unternehmen in Griechenland (45 Prozent) und Schweden (44 Prozent).

Aufholbedarf

In der Digitalisierung hinken heimische Betriebe aber hinterher, so die Unternehmensberater. "Unternehmen in ganz Europa müssen sich auf die neue Normalität einstellen: Zu ihr gehören Megatrends wie Urbanisierung, politische Instabilität im In- und Ausland, anhaltend signifikanter Fachkräftemangel und insbesondere die Digitalisierung auf allen Ebenen", so Rudolf Krickl von PWC Österreich. "Vor allem diese wird ganz besonders über die Zukunftsfähigkeit der Familienunternehmen entscheiden."

PwC Deutschland

Es glauben auch nur 4 Prozent der heimischen Familienbetriebe, dass die Digitalisierung keinen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens hat. 49 Prozent rechnen mit signifikanten Auswirkungen auf ihr Geschäft durch die Digitalisierung. Im Vergleich zu den skandinavischen Ländern (72 Prozent), Portugal (80 Prozent) sowie Großbritannien und den Niederlanden (jeweils 85 Prozent) liegen die österreichischen Unternehmen mit dieser Einschätzung aber deutlich zurück.

Wenig Budget für Digitalisierung

Die als nicht so ausgeprägt wahrgenommene Relevanz, die Austro-Familienbetriebe der Digitalisierung beimessen, zeigt sich auch an den geplanten Investitionen. Weniger als ein Viertel ist bereit, mehr als 5 Prozent ihres Investitionsbudgets für die Digitalisierung einzusetzen. In Norwegen oder Dänemark wollen mehr als die Hälfte 5 Prozent oder mehr in die Digitalisierung stecken.

PwC hat europaweit knapp 2.500 Familienunternehmen und mittelständische Gesellschaften in 31 europäischen Ländern befragt, darunter 90 österreichische Betriebe. (APA, 24.07.2019)