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LGBTQ-Personen können ihre Profile nun automatisch ausblenden oder zensieren lassen, wenn sie in ein Land reisen, das Homosexualität unter Strafe stellt.

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Nach langem Kampf ist in Österreich seit 2019 dank eines OGH-Urteils die zivile Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Hierzulande müssen sich Homosexuelle, aber auch Transgender-Personen und andere Menschen, deren sexuelle Orientierung und Selbstverständnis nicht der Mehrheit entspricht, nicht vor staatlicher Verfolgung fürchten.

In zahlreichen Ländern der Welt sieht das allerdings anders aus. Dort stehen neben gesellschaftlicher Ächtung etwa gleichgeschlechtliche Handlungen unter schweren Strafen durch den Gesetzgeber. Die Datingapp Tinder will nun künftig LGBTQ-Menschen bei Auslandsreisen mit einem neuen Feature namens Traveler Alert schützen.

Profil oder Angaben zu Sexualität versteckt

Wer sich auf der Plattform selbst als homosexuell, bisexuell, queer oder transgender identifiziert, wird künftig anderen Nutzern im Umkreis nicht mehr angezeigt, sobald die App über die Netzwerkverbindung des Smartphones festgestellt hat, dass man sich einem Land mit problematischer Gesetzgebung befindet. Dazu wird eine Warnung eingeblendet.

Wer sich trotzdem dafür entscheidet, angezeigt zu werden, landet wieder in der "Rotation". Im eigenen Profil werden dann allerdings die sexuelle Orientierung und gegebenenfalls auch die Geschlechtsangabe versteckt. Ziel ist es, LGBTQ-User vor den örtlichen Behörden zu schützen.

Zahlreiche Staaten kriminalisieren Homosexualität

Es sei "unfassbar", dass es 2019 noch Länder gebe, die Menschen das Recht entziehen, zu lieben, wen sie wollten, so Tinder-Chef Elie Seidman gegenüber Techcrunch.

Die "International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association" (ILGA) listete im März 69 Länder auf, in denen Homosexualität als illegal angesehen wird. In manchen Staaten, beispielsweise Saudi-Arabien, können in diesem Zusammenhang sogar Todesstrafen ausgesprochen werden. Ein einem Land der Aufzählung, Botswana, wurden gleichgeschlechtliche Beziehungen mittlerweile entkriminalisiert. (red, 25.07.2019)