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Einige Affenarten sorgen für die Wiederaufforstung zerstörter Regenwaldflächen, wie nun Forscher nachweisen konnten.

Foto: REUTERS/Paulo Whitaker

Göttingen – Der Zerstörungswut des Menschen wirken manche Tierarten effizient entgegen. Ein Beispiel dafür haben nun Forscher des Leibniz-Instituts für Primatenforschung in Göttingen im Peru beobachtet: Die Wissenschafter konnten im Rahmen einer Langzeitstudie nachweisen, dass bestimmte Arten von Krallenaffen durch die Verbreitung von Pflanzensamen gewissermaßen zur "Wiederaufforstung" zerstörter Regenwaldflächen beitragen.

Die Biologen beobachteten über einen Zeitraum von 20 Jahren, wie Schnurrbart- und Schwarzstirntamarine (Leontocebus nigrifrons) durch das Ausscheiden von Samen mit ihrem Kot zur Ansiedlung von Bäumen auf einem gerodeten Areal beitrugen.

Aufwändige Untersuchungen

Um belastbare Aussagen über den nachhaltigen Effekt dieses Phänomens zu erhalten, gingen die Experten dabei mit erheblichem Aufwand vor. Durch DNA-Analysen verfolgten sie exakt nach, welche Samen von welchen Elternbäumen aus dem benachbarten noch intakten Regenwald auf die rund vier Hektar große frühere Büffelweidefläche transportiert wurden und welche dort keimten.

Dabei stellten sie unter anderem fest, dass sieben Pflanzenarten in ausgewachsenem Zustand ausschließlich im unberührten Regenwald vorkamen. Sie konnten also nur von den Affen eingeschleppt worden sein und sich nicht selbst über kürzere Entfernungen verbreitet haben. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Primatenforscher nun in der Zeitschrift "Scientific Reports". Beteiligt waren auch Wissenschafter der Universität im hessischen Marburg sowie der brasilianischen Universität Estadual Paulista in Sao Paulo.

Zurückeroberte Regenwaldflächen

Als Testgelände diente ihnen dabei ein Gebiet in der Nähe einer von ihrem Institut betriebenen Forschungsstation mitten im peruanischen Amazonasregenwald. Es war gerodet und zwischen 1990 und 2000 als landwirtschaftliche Weide für Büffel genutzt worden. Danach wurde es wieder aufgegeben und wird allmählich wieder von der Natur zurückerobert. Experten sprechen von sogenanntem Sekundärwald. (red, APA, 26.7.2019)