Andere Entwickler machen klar, dass sie nichts von den Maßnahmen von Github halten.

Grafik: Github

Als Softwareentwicklungsplattform hat es sich Github zum Ziel gemacht, möglichst überall verfügbar zu sein. Bisher konnte man diesem Anspruch auch gerecht werden, nun nimmt Eigentümer Microsoft aber Änderungen vor, die in der Community für gehörige Aufregung sorgen.

Änderungen

Als erster berichtete der auf der Krim lebende Softwareentwickler Anatoly Kashkin über zunächst unerklärliche Änderungen an seinem Account. Von einem Tag auf den anderen könne er plötzlich keine privaten Repositories mehr anlegen, zudem seien seine bisherigen Codeverzeichnisse gesperrt worden. Nur öffentliche Repositories habe er weiter erstellen können.

Was folgte, war eine rasch wachsende Schar an ähnlichen Berichten anderer Entwickler, und hier wurde schnell ein Muster ersichtlich. Alle leben sie in Ländern, die unter US-Sanktionen fallen. Neben der von Russland annektierten Krim zählen dazu auch der Iran, Kuba, Nordkorea und Syrien.

Eingeständnis

Erst nachdem die ersten Berichte die Runde machten, meldete sich Microsoft zu Wort. Github-Chef Nat Friedman bestätigte die Policy-Änderung, betont aber, dass dem Unternehmen die Hände gebunden seien. Jede in den USA aktive Firma müsse sich den Sanktionsvorschriften beugen. Es sei für ihn persönlich schmerzhaft, dass man zu diesem Schritt gezwungen sei, zumindest habe man aber versucht die Auswirkungen zu minimieren. Immerhin gelten die Beschränkungen nur für private Repositorys und Bezahl-Accounts.

Github-Chef Nat Friedman meldet sich zu Wort.

Die Sperre dürfte anhand des Standortverlaufs der Nutzer – also jene Orte, an denen sie sich bei Github eingeloggt haben, vorgenommen worden sein. Wer hier fälschlicherweise gesperrt worden sei, könne über ein Formular einen Einspruch erheben, versichert Microsoft. Solidarische Entwickler aus anderen Ländern haben mittlerweile ein eigenes Protest-Repository eingerichtet, das weitere Details liefert. (apo, 29.7.2019)