Dass hier in etwas weniger als einem Monat wieder die U4 ganz normal verkehren soll, ist schwer vorzustellen. Doch "das geht sich aus", versicherte am Freitag Walter Zemen, Projektmanager der Wiener Linien, bei einer Baustellenbesichtigung rund um die Station Margaretengürtel. Die Arbeiten sind auf der Zielgeraden.

Foto: APA/Roland Schlager

Der letzte Zug einer U4, der hier am Margaretengürtel gehalten hat, kam am 29. Juni um kurz vor ein Uhr früh aus Heiligenstadt. Seither wird an der 3,5 Kilometer langen Strecke zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz unter "Hochdruck" gearbeitet, wie Öffistadträtin Ulli Sima (SPÖ) erklärte. Dabei sind 200 Arbeiter Tag und Nacht an den Gleisen im Einsatz. Die Hitze habe dabei natürlich zu schaffen gemacht, sagt Zemen. Eine solche Großbaustelle sei aber nur in der Ferienzeit möglich.

Die Zahlen verdeutlichen den Megaaufwand: Auf der 3,5 Kilometer langen Strecke werden von 200 Bauarbeitern in 65 Tagen beziehungsweise 1.650 Arbeitsstunden 209 Tonnen Schienen, 21.000 Kubikmeter Schotter, 2.500 Betonschwellen und 51.500 dazugehörige Schrauben verbaut. 266.000 Materialfuhren mit 80-Liter-Scheibtruhen sind innerhalb der Baustelle nötig. Zudem werden nach der Fertigstellung der Gleisbauarbeiten 2.500 Meter Stromschienen und 7.000 Meter Traktionskabel zur Stromversorgung verlegt.

Alte Substanz

Bausubstanz und Untergrund der grünen Linie stammen aus der Zeit der Stadtbahn, was eine Sanierung notwendig gemacht habe. "Binnen zwei Monaten bringen wir diese auf den neuesten Stand der Technik", sagte Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. Die Sanierung sei bisher die technisch aufwendigste und auch komplexeste. "Wir bauen quer durch die Stadt, das Timing ist sehr eng. Es grenzt wirklich an Zauberei", befand Steinbauer.

Mit Schulbeginn am 2. September soll alles fertig sein. Bis dahin müssen die letzten Gleise ausgetauscht und zusätzlicher Schotter aufgeschüttet werden. Auch die – unter Denkmalschutz stehenden – Otto-Wagner-Stationen müssen noch fertig renoviert werden. (Oona Kroisleitner, 9.8.2019)

APA/Roland Schlager
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