Licht an! Bei Tagesanbruch glühen die höchsten der Karnischen Alpen.

Foto: Uwe Grinzinger

Rindvieh, Heckansicht: Die Kuh rätselt, wohin der Wanderer so früh am Morgen will.

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Häuserl mit Aussicht: die Griebitscher Ochsenalm.

Foto: Uwe Grinzinger

Coole Socke: Lässig kaut die Kuh am Grashalm. Und die Frisur sitzt perfekt.

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Drüberstehen: Am Mokarspitz-Südrücken liegt das Drautal rund 1.500 Meter tiefer.

Foto: Uwe Grinzinger

Broadway: Am breiten Südrücken geht's zum Mokarspitz (rechts).

Foto: Uwe Grinzinger

Froschperspektive: Zieleinlauf am Mokarspitz.

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Abschüssig: Wer zwischen Mokarspitz und Dachskofel unterwegs ist, sollte schwindelfrei sein.

Foto: Uwe Grinzinger

Durchschnaufen: Im Seidernitztörl sind die Schwierigkeiten überstanden.

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Tankstelle: Verlorene Kalorien werden auf der Ochsner Almhütte verlässlich wieder nachgefüllt.

Foto: Uwe Grinzinger

Montagmorgen im Büro: Wer mit Wochenend-Heldentaten vom Großvenediger prahlt, erntet anerkennendes Nicken der Kollegen. Oder gar ein "Boah!". Beim Kärntner Mokarspitz (2.305 Meter) dagegen: höchstens ratloses Schulterzucken. So viel steht fest: Zum Prestigegewinn taugt der Mokarspitz nicht.

Das trifft auf die Kreuzeckgruppe insgesamt zu – jene Untergruppe der Hohen Tauern, an deren Rand der Mokarspitz steht. Dreitausender? Gibt es hier nicht. Gletscher? Fehlanzeige. Superlative? Hamma nicht. Stattdessen herbe, unspektakuläre Mauerblümchen-Berge. Viele schlummern einen Dornröschenschlaf, den man heute kaum mehr für möglich halten würde. Sie passen einfach nicht ins Beuteschema der meisten Berggeher.

Gutmütige Tour

Geringfügig lebhafter geht es auf dem Mokarspitz zu. Vermutlich, weil er zwei Vorzüge hat. Erstens: einen hohen Ausgangspunkt. Die Straße von Irschen im Drautal zur Leppner Alm erspart uns gut 800 Höhenmeter. Zweitens: die famose Aussicht an der Kreuzeckgruppen-Peripherie, vor allem auf den kalkigen Zackenwald zwischen Lienzer Dolomiten und Julischen Alpen.

Am Südanstieg von der Leppner Alm zum Mokarspitz erfordern zwischenzeitliche "Aussetzer" bei Weg und Markierung etwas Aufmerksamkeit. Dafür bietet diese Route Wandergelände par excellence für alle, die das Schöne im Mittelmaß schätzen – Blumenwiesen und Kuhgebimmel inklusive. Eine gutmütige Tour auf einen zahmen Almgupf, sofern man auf dem gleichen Weg zurückkehrt.

Alles tipptopp

Auf dem alternativen Rückweg über Dachskofel und Seidernitztörl zeigt der Mokarspitz hingegen sein anderes Gesicht. Dort wird's ernster: zuerst ein Felsgrat, dann ein schmaler Steig durch eine jähe Flanke. Nur kurz zwar, aber durchaus ausgesetzt und ohne jegliche Drahtseilsicherungen.

Auch das ist typisch Kreuzeckgruppe: Hier ist nicht alles tipptopp für den Gast aufbereitet. Und solange die Kreuzeckgruppe ihre Besucher so empfängt, wird sich der Andrang weiterhin in Grenzen halten. Diese Berge sind einfach nicht massentauglich. Und Renommierziele schon gar nicht. (Uwe Grinzinger, 14.8.2019)

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